Deutsche Redaktion

Pilecki-Institut: Spannungen zwischen Berliner Außenstelle und Warschau

04.04.2025 07:00
Die Berliner Außenstelle des polnischen Pilecki-Instituts sorgt mit ihrer zunehmenden Eigenständigkeit für Spannungen mit der Zentrale in Warschau. Die Niederlassung am Pariser Platz beruft sich auf deutsches Arbeitsrecht und hat einen Betriebsrat gegründet. Zudem geht arbeitsrechtliche Korrespondenz in deutscher Sprache nach Warschau, wie die Zeitung Rzeczpospolita berichtet. Das sorgt dort für Irritation – zumal die Einrichtung vollständig aus polnischen Steuermitteln finanziert wird.
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zdjęcie ilustracyjneinstytutpileckiego.pl

Das Institut wurde während der Regierungszeit der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) gegründet und sollte ursprünglich historische Forschungen zu totalitären Regimen durchführen. Laut Rzeczpospolita wurden in sechs Jahren rund 700 Millionen Zloty (etwa 160 Millionen Euro) für das Institut aufgewendet.

In Berlin genießt die Außenstelle einen guten Ruf. Historiker und Publizisten aus Polen, Deutschland und der Ukraine setzen sich für ihren Erhalt ein. In Appellen an die Warschauer Zentrale heißt es, das Institut sei ein wichtiger Ort des Austauschs und der Forschung.

Der Institutsleiter Krzysztof Ruchniewicz betonte gegenüber der Rzeczpospolita, es gebe keine Pläne zur Schließung des Standorts. Der im deutschen Recht verankerte Betriebsrat hat laut Bericht weitreichende Mitspracherechte, auch bei Personalentscheidungen – was den Handlungsspielraum der Warschauer Leitung einschränkt.

rp.pl/sb/jc

Neuer Direktor des Pilecki-Instituts in Warschau ernannt

05.11.2024 09:58
Die polnische Kulturministerin Hanna Wróblewska hat den Historiker Prof. Krzysztof Ruchniewicz zum neuen Direktor des Witold-Pilecki-Instituts in Warschau ernannt. Ruchniewicz tritt das Amt am 5. November für eine fünfjährige Amtszeit an, wie das Ministerium am Montag mitteilte.

Stus' Botschaft für die Zeitgenossen

09.11.2024 13:41
Im Berliner Pilecki-Institut wird in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung die erste internationale Ausstellung über den ukrainischen Dichter und Freiheitskämpfer Wassyl Stus gezeigt.