Den Daten zufolge seien Tausende von russischen Truppen, Flugzeugen und Seestreitkräften etwa 250 km östlich von Finnlands Hauptstadt Helsinki stationiert. Experten warnen, dass Moskaus Manöver darauf abzielen könnten, den 65 Kilometer langen Landkorridor zwischen Polen und Litauen, die so genannte Suwałki-Lücke, zu erobern. Die Kontrolle über diesen an die russische Exklave Königsberg und Belarus grenzenden schmalen Abschnitt würde die Fähigkeit der NATO, die baltischen Staaten auf dem Festland zu verstärken, erheblich beeinträchtigen, so dass die Seewege die einzige Option für Nachschub und Truppenbewegungen wären.
Bedrohung der baltischen Sicherheit
Analytiker halten die Suwałki-Lücke für einen der empfindlichsten Punkte in der Allianz. Jeder russische Angriff könnte Litauen, Lettland und Estland isolieren, die logistische Unterstützung erschweren und die Nachschublinien Angriffen aussetzen. Der Verteidigungsexperte für das Baltikum bei der OECD und der Nationalen Verteidigungsakademie Estlands, Viljar Veebel, erklärte gegenüber Onet, dass „Russland immer noch die Suwałki-Lücke kontrollieren will, was einen Angriff auf NATO-Gebiet bedeuten würde“.
Nach Angaben von Onet hat Russland etwa ein Drittel seines Gesamthaushalts (462 Milliarden Dollar) für Verteidigungsausgaben vorgesehen, was in ganz Europa Sorgen auslöse. Als Reaktion darauf hat die NATO Berichten zufolge eine neue Verteidigungsstrategie ausgearbeitet. Dazu gehöre eine schnelle Eingreiftruppe von 300.000 Soldaten. Sie wäre innerhalb von 30 Tagen einsatzbereit.
Onet/PR24/ps