Deutsche Redaktion

Erste Präsidentschaftsdebatte mit großer Beteiligung und landesweiter Aufmerksamkeit

12.04.2025 13:00
In der Stadt Końskie fand am Freitag die erste Präsidentschaftsdebatte statt, an der acht Kandidaten teilnahmen und die von den drei größten polnischen Fernsehsendern live übertragen wurde.
Unter der Moderation von Journalisten der drei groen polnischen Fernsehsender TVP, TVN und Polsat drehte sich die Debatte um drei zentrale Themen: Sicherheit, Auenpolitik und Wirtschaft. Die Kandidaten stellten sich Fragen zu Themen wie der mglichen Wiedereinfhrung der Wehrpflicht, der Zukunft der Ukraine, der Migrationspolitik.
Unter der Moderation von Journalisten der drei großen polnischen Fernsehsender TVP, TVN und Polsat drehte sich die Debatte um drei zentrale Themen: Sicherheit, Außenpolitik und Wirtschaft. Die Kandidaten stellten sich Fragen zu Themen wie der möglichen Wiedereinführung der Wehrpflicht, der Zukunft der Ukraine, der Migrationspolitik.PAP/Adam Kumorowicz

Die vom Wahlkampfteam des Kandidaten der Bürgerkoalition (KO), Rafał Trzaskowski, organisierte Debatte war ursprünglich als ein Zweikampf zwischen Trzaskowski und dem von der oppositionellen Recht und Gerechtigkeit (PiS) unterstützten Kandidaten Karol Nawrocki geplant. Wenige Stunden vor der Veranstaltung rief Trzaskowski jedoch dazu auf, auch andere Kandidaten einzubeziehen, die ihre Reise nach Końskie angekündigt hatten. Ihnen nach sollte die Debatte "aus Respekt vor den Kandidaten und den Wählern" ausgeweitet werden.
Auf der Bühne standen daher nicht nur Trzaskowski und Nawrocki, sondern auch die Kandidaten der Neuen Linken Magdalena Biejat, Szymon Hołownia vom Dritten Weg, die linke Abgeordnete Joanna Senyszyn, Marek Jakubiak (Freie Republikaner), die Medienfigur Krzysztof Stanowski und der Journalist Maciej Maciak.

Migration, Wehrpflicht und Ukraine

Unter der Moderation von Journalisten der drei großen polnischen Fernsehsender TVP, TVN und Polsat drehte sich die Debatte um drei zentrale Themen: Sicherheit, Außenpolitik und Wirtschaft. Die Kandidaten stellten sich Fragen zu Themen wie der möglichen Wiedereinführung der Wehrpflicht, der Zukunft der Ukraine, der Migrationspolitik, ihrer Kompetenz in internationalen Beziehungen, der Erhöhung der Verteidigungsausgaben und einem Gesetzentwurf zum Verbot des Alkoholverkaufs an Tankstellen. Die Migrationspolitik stand erneut im Mittelpunkt, wobei Trzaskowski den Umgang der Regierung mit der Krise kritisierte, während Nawrocki ihm eine Meinungsumkehr vorwarf.

Ein emotionaler Moment entstand, als Nawrocki eine Regenbogenfahne auf Trzaskowskis Rednerpult legte. Trzaskowski tat dies als „Besessenheit mit Homosexuellen“ ab, während die linke Kandidatin Magdalena Biejat die Fahne aufnahm und sagte, sie schäme sich nicht dafür. Beide Spitzenkandidaten wurden von ihren Konkurrenten kritisiert, weil sie angeblich versuchten, das Format der Debatte zu kontrollieren. Der Vorsitzende der Koalition des Dritten Weges Hołownia erklärte, das dominante Duo müsse endlich zulassen, dass auch andere zu Wort kommen. Trzaskowski fragte Nawrocki, ob er PiS-Chef Jarosław Kaczyński kritisieren dürfe, während Nawrocki Trzaskowski fragte, warum in Warschau noch immer keine Straße nach dem verstorbenen Präsidenten Lech Kaczyński benannt sei.

Zwei Debatten

Die Reaktionen nach der Debatte waren gespalten. PiS-Chef Jarosław Kaczyński erklärte Nawrocki zum Sieger und verspottete Trzaskowski, weil er angeblich trotz günstiger Bedingungen versagt habe. Stanowski hat die Debatte als langweilig eingestuft. Biejat nach sei eine "echte linke Stimme" zu hören gewesen. Der abwesende Kandidat Sławomir Mentzen (Konföderation) bezeichnete die Debatten als „Zirkus“.

Zuvor hatte auf dem Marktplatz in Końskie eine weitere Debatte stattgefunden. Sie wurde von den konservativen Medien Telewizja Republika, wPolsce24 und Trwam veranstaltet. Es traten Nawrocki, Hołownia, Senyszyn, Stanowski und Jakubiak auf. Die Zwillingsdebatten in Końskie waren die ersten im Wahlkampf. Weitere sind geplant, darunter eine gemeinsame Veranstaltung der großen Sender am 12. Mai. Polen geht am 18. Mai zu den Wahlen, eine mögliche Stichwahl ist für den 1. Juni angesetzt.

PR/IAR/ps

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