Bei dem Treffen am Montag im Präsidentenpalast war Magdalena Biejat in Begleitung von Vertretern von Ärzte- und Patientenorganisationen. Polen gibt deutlich weniger für das Gesundheitswesen aus als die meisten EU-Länder - etwa 5 Prozent seines BIP, verglichen mit dem EU-Durchschnitt von 10 Prozent. Anfang April hat das polnische Parlament mit den Stimmen der zentristischen Parteien KO, Polska 2050 und PSL einen Gesetzentwurf zur Senkung der Krankenversicherungsbeiträge für Unternehmer verabschiedet.
Sollte die Änderung in Kraft treten, würden die Mittel für den Nationalen Gesundheitsfonds (NFZ) um mehr als 1 Milliarde Euro gekürzt werden. Dem Finanzministerium zufolge würde dieses Defizit aus dem Staatshaushalt gedeckt werden. Biejat zufolge würde dadurch jedoch eine weitere gefährliche Lücke im Gesundheitssystem entstehen. Die reichsten Bürger aber würden am meisten von den Änderungen profitieren, während die ärmsten Bürger die Hauptlast zu tragen hätten.
Auch Zandberg hat diese Bedenken geäußert. Er nannte den Gesetzentwurf „so schädlich, dass nicht einmal Änderungsanträge des Senats etwas daran ändern können“. Er warnte vor einer drohenden Krise und der Teilprivatisierung des öffentlichen Gesundheitswesens. Er forderte den Präsidenten auf, sein Veto gegen diese rücksichtslose Politik einzulegen.
„Menschen werden ihre Gesundheit und ihr Leben verlieren. Dieser Wahnsinn muss gestoppt werden", sagte er in sozialen Medien. Das Büro von Präsident Duda hat sich noch nicht zu den Einwänden der Linken geäußert. Der Gesetzesentwurf muss vorerst noch vom Senat geprüft werden.
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