Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte der Vatikan am Montagmorgen mit. Der Pontifex starb um 7.35 Uhr im Gästehaus Santa Marta, wo er sich nach einem längeren Krankenhausaufenthalt in medizinischer Betreuung befand. Franziskus litt zuletzt unter einer schweren Lungenentzündung und hatte sich seit Februar einer intensiven Behandlung in der römischen Gemelli-Klinik unterzogen.
Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte Franziskus am Ostersonntag, als er sich kurz auf dem Balkon der Petersbasilika zeigte. Der Papst überließ die Osterbotschaft seinem Zeremonienmeister und sprach nur zwei Sätze: „Liebe Brüder und Schwestern, frohe Ostern. Ich übergebe dem Zeremonienmeister das Vorlesen der Botschaft.“ Anschließend erteilte er den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“.
Kardinal Kevin Farrell, Kämmerer der römisch-katholischen Kirche, gab den Tod des Papstes in einer Mitteilung bekannt: „Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefem Schmerz muss ich den Tod unseres Heiligen Vaters bekannt geben. Um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters heimgekehrt.“
Franziskus war der erste Papst aus Südamerika. Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio wurde am 13. März 2013 zum 266. Nachfolger Petri gewählt. Während seines fast zwölfjährigen Pontifikats setzte er deutliche Zeichen für Reformen, soziale Gerechtigkeit und die Nähe zu den Armen.
In Polen galt Franziskus als moralische Autorität, obwohl seine liberaleren Positionen zu Migration, Klimaschutz und LGBT-Rechten nicht immer auf ungeteilte Zustimmung stießen. Viele Gläubige in Polen lobten jedoch seine Bescheidenheit und seine soziale Sensibilität.
Im Laufe seines Pontifikats erhob Franziskus zwei Polen in den Kardinalsrang: den päpstlichen Almosenmeister Konrad Krajewski und den Erzbischof von Łódź, Grzegorz Ryś. Besonders Krajewski, bekannt für seine Einsätze zugunsten Obdachloser in Rom, galt als enger Vertrauter des Papstes.
Franziskus besuchte Polen zuletzt 2016 anlässlich des Weltjugendtages in Krakau, wo er vor Millionen junger Gläubiger aus aller Welt auftrat. In seiner Predigt rief er zu Barmherzigkeit, Offenheit und Solidarität auf – Themen, die auch in seiner Enzyklika „Fratelli tutti“ zentrale Rollen spielten.
Der Vatikan hat bislang keine näheren Angaben zu den letzten Stunden des Papstes gemacht. Informationen über den weiteren Ablauf der Trauerfeierlichkeiten und das Konklave zur Wahl seines Nachfolgers sollen in den kommenden Tagen folgen.
PAP/jc