Wie die Nachrichtenagentur PAP unter Berufung auf US-Kreise berichtete, habe Putin dies dem US-Sondergesandten Steve Witkoff bei einem Treffen in St. Petersburg signalisiert. Die Financial Times zitiert drei mit der Angelegenheit vertraute Personen, die von einer ernsthaften Bereitschaft Putins sprechen, sich auf eine politische Lösung einzulassen.
„Putin ist sich des militärischen Stillstands bewusst und sucht nach einem Ausweg, der ihm innenpolitisch als Erfolg verkauft werden kann“, sagte ein hochrangiger europäischer Diplomat der Zeitung.
Moskau hatte im Herbst 2022 einseitig die Annexion der ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson verkündet – trotz anhaltender Kämpfe und teils ukrainischer Kontrolle. Die Krim hatte Russland bereits 2014 völkerrechtswidrig annektiert.
Nach dem inoffiziellen Vorschlag aus Moskau prüft Washington laut Berichten eine diplomatische Öffnung. US-Außenminister Marco Rubio warnte jedoch in London, man werde sich „nicht auf Scheinlösungen einlassen, die Putins territoriale Eroberungen legitimieren“.
US-Präsident Donald Trump begrüßte die neuen Gespräche. Seine Sprecherin Karoline Leavitt erklärte, der US-Sondergesandte Witkoff werde erneut nach Russland reisen, „um den diplomatischen Prozess voranzutreiben“.
In Kiew reagierte man zurückhaltend. Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte seine Forderung nach einem „gerechten und dauerhaften Frieden“. Ein solcher sei jedoch „nicht auf Basis russischer Bedingungen möglich“, so Selenskyj. Verhandlungen dürften den Krieg nicht verlängern, sondern müssten die territoriale Integrität der Ukraine garantieren.
Die Ukraine wird laut Selenskyj die russische Annexion der Halbinsel Krim und anderer ukrainischer Gebiete nicht juristisch anerkennen. „Da gibt es nichts zu bereden“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Kiew. Dies sei das Gebiet des ukrainischen Volkes, und er als Präsident habe bereits mehrfach erklärt, dass es keine Anerkennung der russischen Oberhoheit über diese Territorien geben kann.
Unterdessen treffen sich diese Woche Diplomaten aus den USA, der Ukraine, Frankreich und Großbritannien in London, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Ein europäischer Diplomat erklärte am Rande: „Es ist Bewegung in die Sache gekommen – aber echte Zugeständnisse Russlands stehen noch aus.“
PAP/FT/jc