Sikorski über die Krim: „Daran besteht kein Zweifel“

„Polen unterstützt natürlich die territoriale Integrität der Ukraine, daran gibt es keinen Zweifel. Ich habe mich nur gefragt, wie man die Krim an die Ukraine zurückgeben kann“, erklärte Polens Außenminister inmitten der Kritik Kiews an der möglichen Rückkehr der Halbinsel unter UN-Aufsicht und der Durchführung eines Referendums.

Der polnische Außenminister Radosław Sikorski begann seinen mehr als einwöchigen Besuch in den Vereinigten Staaten mit einem Vortrag an der renommierten Johns Hopkins University.

Johns Hopkins University

„Polen unterstützt natürlich die territoriale Integrität der Ukraine, daran gibt es keinen Zweifel, und ich habe das schon oft betont“, sagte Sikorski bei einem Briefing für polnische Medien in Washington. „Auf der anderen Seite gab es auf der Konferenz eine hypothetische Diskussion unter Experten im ,off the record'-Modus, bei der wir überlegt haben, wie man die Vorschläge von Präsident Selenskyj selbst umsetzen, wie man die Krim zurückgewinnen könnte. Er sprach über diplomatische Maßnahmen“, fügte der Sikorski hinzu.

Damit hat der Minister auf eine Frage zu seinen Äußerungen auf der Europäischen Strategiekonferenz von Jalta in Kiew geantwortet. Ukrainischen Medien zufolge habe Sikorski vorgeschlagen, die Krim unter ein UN-Mandat zu stellen mit der Aussicht auf ein Referendum über den Status des Gebiets in ferner Zukunft.

„So wie es zwischen Nachbarn ist“

Polens Chefdiplomat bezog sich auch auf eine angebliche „Spaltung“ zwischen ihm und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Hierbei gehe es u.a. um das Massaker von Wolhynien und die Exhumierung der polnischen Opfer. „Wir unterstützen die Ukraine militärisch, wir unterstützen die Ukraine finanziell, wir unterstützen sie humanitär, aber wie es zwischen Nachbarn so ist, gibt es manchmal auch Dinge zu regeln, und auch darüber sprechen wir“, sagte der Minister. „Wir brauchen lebhaftere und intensivere Kontakte mit der Ukraine im Hinblick auf ihren Beitritt zur Europäischen Union, und wir hoffen auch, dass die Ukraine für unsere Forderungen sensibel sein wird“, fügte er hinzu.

Jeśli ktoś w USA naprawdę uważa, że Chiny stanowią egzystencjalne zagrożenie dla amerykańskich wartości - tak jak my uważamy, że Rosja jest egzystencjalnym zagrożeniem dla globalnej stabilności - to powinien dojść do wniosku, że Europa i Stany Zjednoczone tym bardziej potrzebują… pic.twitter.com/woBvUDmxpw

— Radosław Sikorski 🇵🇱🇪🇺 (@sikorskiradek) September 20, 2024

Reihe von Treffen in den USA

Sikorski hat seinen Besuch in den Vereinigten Staaten am Freitag mit einem Vortrag an der Johns Hopkins University im Rahmen einer Vortragsreihe zum Gedenken an Zbigniew Brzezinski begonnen. Daneben hatte er ein Treffen mit dem nationalen Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan.

Während des mehrtägigen Besuchs wird sich der Minister auch mit dem engsten Sicherheitsberater von Vizepräsidentin Kamala Harris, Phillip Gordon, treffen und eine Reihe von bilateralen Gesprächen mit seinen Amtskollegen aus anderen Ländern während der Woche zur Eröffnung der neuen UN-Generalversammlung in New York führen.

PAP/ps