Deutsche Redaktion

Orban spricht offen über möglichen EU-Austritt – Tusk reagiert

25.04.2025 11:27
Ungarns Premierminister Viktor Orban hat sich offen für einen möglichen Austritt seines Landes aus der Europäischen Union ausgesprochen. In einem Forum der Fidesz-Partei am Mittwochabend in Pilisvörösvár bei Budapest erklärte Orban, dass sein Land 2004, wenn die EU schon so ausgesehen hätte wie heute, wahrscheinlich nicht beigetreten wäre.
Viktor Orban
Viktor OrbanPetr David Josek/Associated Press/East News

„Man muss entscheiden, wann der Moment kommt, in dem es sinnvoll ist, eine Entscheidung über den Austritt zu treffen, aber das muss nach tiefem Nachdenken festgelegt werden“, sagte Orban. Er betonte, dass ein Austritt nur dann sinnvoll wäre, wenn die Nachteile der EU-Mitgliedschaft die Vorteile überwiegen. „Dieser Moment ist noch nicht gekommen“, fügte er hinzu.

Orban erklärte auch, dass die Bedingungen außerhalb der EU besser sein müssten als innerhalb, um über einen Austritt nachzudenken. Er gab zu, dass es derzeit keine Notwendigkeit gebe, diesen Schritt zu gehen.

Auf diese Äußerungen reagierte der polnische Premierminister auf der Plattform X. „Es war es wert, die Wahlen zu gewinnen, damit der Traum von Kaczyński von einem ‚Budapest in Warschau‘ niemals in Erfüllung geht“, schrieb Donald Tusk.

Tusk betonte, dass die anstehenden Präsidentschaftswahlen auch über die Zukunft der polnisch-ungarischen Beziehungen und den weiteren europäischen Kurs entscheiden könnten.


PAP/jc

Polen übernimmt ab dem 1. Januar den EU-Ratsvorsitz von Ungarn

27.12.2024 10:49
Ab dem 1. Januar übernimmt Polen von Ungarn den rotierenden EU-Ratsvorsitz. Alle sechs Monate wechselt der Vorsitz der europäischen Ministertreffen zwischen den 27 Mitgliedsländern. Die ungarische Ratspräsidentschaft wurde teils kritisch betrachtet, da Viktor Orbán regelmäßig EU-Entscheidungen blockiert oder durch Veto-Drohungen verzögert hat. Zudem zeigte er sich stets Putin-freundlich, entgegen dem Kurs der EU. Ministerinnen und Minister mehrerer Länder boykottierten daher Treffen in Ungarn. Unter polnischer Ratspräsidentschaft erhoffen sich viele einen klareren proeuropäischen Kurs.

"Kann die Sicherheit Polens von den Launen eines Mannes abhängen?"

03.03.2025 15:19
Der Streit im Weißen Haus  zwischen Trump und Selenskyj habe auch in Polen eine innenpolitische Auseinandersetzung ausgelöst. Polen müsse daher verstärkt in seine Verteidigung investieren.Trump stellt Russland immer weitreichendere Forderungen. Eine dieser Forderungen betreffe eben den Abzug westlicher Truppen aus Polen und dem restlichen östlichen NATO-Gebiet. Enenfalls: Trump werde weiterhin versuchen, Selenskyj zu Zugeständnissen zu drängen, doch eine öffentliche Entschuldigung des ukrainischen Präsidenten sei unwahrscheinlich.