Deutsche Redaktion

Präsident würdigt 1.000 Jahre polnischer Staatlichkeit. Premierminister kündigt neue „Piasten-Doktrin“ an

25.04.2025 20:00
Polen beging am Freitag den 1.000. Jahrestag seiner ersten Königskrönung. Präsident Andrzej Duda hat das Ereignis als symbolischen Moment bezeichnet, der die Entwicklung des Landes zu einem souveränen Staat besiegelt hat. Polens Ministerpräsident hat eine neue, nationale „Piasten-Doktrin“ angekündigt.
Heute demonstrieren wir unsere Verbundenheit mit den groen Traditionen der polnischen Staatlichkeit und unseren Respekt fr die Errungenschaften vergangener Generationen, betonte Prsident Andrzej Duda in Gniezno zum 1.000. Jahrestag der ersten Knigskrnung Polens.
„Heute demonstrieren wir unsere Verbundenheit mit den großen Traditionen der polnischen Staatlichkeit und unseren Respekt für die Errungenschaften vergangener Generationen“, betonte Präsident Andrzej Duda in Gniezno zum 1.000. Jahrestag der ersten Königskrönung Polens. PAP/Jakub Kaczmarczyk

Bei einer gemeinsamen Versammlung von Abgeordneten in der westlichen Stadt Gniezno, der historischen ersten Hauptstadt Polens, lobte Präsident Duda das Erbe von König Bolesław I. dem Tapferen und bezeichnete seine 33-jährige Herrschaft als „eine Periode der Stärke und des Ruhms" für die Nation. Er hob die Krönung im Jahr 1025 als Meilenstein hervor, der die Souveränität Polens bestätigte, die sowohl von den kaiserlichen und päpstlichen Mächten als auch von den europäischen Gerichten anerkannt worden war.

„Heute demonstrieren wir unsere Verbundenheit mit den großen Traditionen der polnischen Staatlichkeit und unseren Respekt für die Errungenschaften vergangener Generationen“, betonte Duda.

Tusk kündigt nationale „Piasten-Doktrin“ an

Am Freitag fand in Gniezno eine große staatliche Feier statt, an der hochrangige Regierungs- und Parlamentsvertreter, darunter Ministerpräsident Donald Tusk, teilgenommen haben.

Während der Versammlung der Parlamentarier und Senatoren sprach Tusk über die Herrschaft der ersten Piasten, die Krönung von Bolesław Chrobry und den Weg in den Westen. Damals habe es „keine einfach messbaren Vorteile, keine europäischen Gelder“ gegeben, so Tusk. Es habe aber eine Gemeinschaft mit bestimmten Werten gegeben, die damals nur wenige geteilt hätten. Man sei sich auch der militärischen und politischen Bedrohungen bewusst gewesen.

„Diese Entscheidung (sich dem Westen zuzuwenden-Anm. d. Red.) erforderte außergewöhnliche Vorstellungskraft, einen Mangel an Komplexen, Mut und auch gesunden Menschenverstand. Es war eine Entscheidung für das Jahrtausend, eine Entscheidung, die sich für Polen damals und tausend Jahre später auszahlte. Ja, sie zahlt sich auch heute aus", betonte Tusk. „Deshalb lohnt es sich, eine neue nationale Doktrin zu verkünden, eine Piasten-Doktrin, die auf Stärke und nicht nur auf Träumen und Hoffnungen beruht“, so der Ministerpräsident. „Was sind Träume, Bestrebungen und Pläne in der Politik ohne Stärke? Keiner hat das besser verstanden als der Held der heutigen Zeremonie, Bolesław Chrobry", sagte Tusk.

Die Feierlichkeiten in Gniezno erinnerten an die Krönung von Bolesław I. dem Tapferen, der 1025 zum ersten König von Polen wurde. Die vermutlich am Ostersonntag, dem 18. April, oder am Fest des Heiligen Adalbert, dem 23. April, in der Kathedrale von Gniezno gehaltene Krönung bedeutete Historikern zufolge die Anerkennung Polens als souveräner Staat in ganz Europa.

IAR/ps

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