Deutsche Redaktion

Die Ostsee das „gefährlichste Meer der Welt“ und eine „Zone der ständigen Konfrontation"

22.05.2025 17:00
Die Ostsee könnte zu einer Zone ständiger Konfrontation werden, warnte der polnische Premierminister am Donnerstag nach einer Reihe von Zwischenfällen mit russischen Schiffen. Polens Außenminister Radosław fordert eine strengere internationale Regulierung der kommerziellen Schifffahrt, insbesondere für unter  Billigflaggen oder ohne klaren Eigentum verkehrende Schiffen. 
Donald Tusk nimmt an einem Briefing im Maritimen Operationszentrum in Gdynia teil, 22.05.2025. Das Briefing wurde einberufen, nachdem ein Schiff der russischen Schattenflotte in der Ostsee in der Nhe eines PSE-Stromkabels verdchtige Manver durchgefhrt hatte.
Donald Tusk nimmt an einem Briefing im Maritimen Operationszentrum in Gdynia teil, 22.05.2025. Das Briefing wurde einberufen, nachdem ein Schiff der russischen „Schattenflotte“ in der Ostsee in der Nähe eines PSE-Stromkabels verdächtige Manöver durchgeführt hatte.PAP/Andrzej Jackowski

Am Mittwoch antwortete Sikorski in Brüssel nach einem Ministertreffen zwischen der Europäischen Union und Afrika auf Fragen zu Vorfällen in der Ostsee, bei denen auch Unterwasserkabel beschädigt worden sind. Sollte es sich dabei um Unfälle handeln, so sei die Zahl solcher Vorfälle alarmierend hoch, sagte er.

„Es herrscht Anarchie auf See im Zusammenhang mit so genannten Billigflaggen oder sogar Schiffen, die überhaupt keine Flagge haben. Das muss aufhören", so Sikorski. „Schiffe müssen, wie Flugzeuge, Eigentümer, Betreiber und Staaten haben, die die Verantwortung für ihre Aktivitäten übernehmen", fügte er hinzu. „Die Ostsee ist derzeit das gefährlichste Meer der Welt (...). Selbst wenn wir davon ausgehen, dass das Durchtrennen von Kabeln und Pipelines unbeabsichtigt ist, gibt es einfach zu viele solcher Vorfälle", sagte er vor Reportern.

Zone der permanenten Konfrontation

Die Ostsee könnte zu einer Zone der permanenten Konfrontation werden, warnte der polnische Premierminister Donald Tusk am Donnerstag nach einer Reihe von Zwischenfällen mit russischen Schiffen in der Ostsee. Vorfälle mit „russischen Saboteuren“ könnten ihm nach in Zukunft „immer häufiger vorkommen“. Zumal Polen stark in Offshore-Windparks und Gaspipelines investiere, könnten diese zum Ziel werden. Er nannte die neue NATO-Mission Baltic Sentry, die kritische Infrastrukturen im Meer patrouilliert, als „etwas, das unerlässlich geworden ist".

„Dies ist ein direkter Akt der Aggression, der sich gegen Infrastrukturen richtet, die für unsere Sicherheit lebenswichtig sind - nicht nur für die Energiesicherheit", fügte er hinzu. Wie Nachrichtenagenturen berichtet haben, wurde Anfang dieser Woche ein sanktioniertes russisches Schiff der „Schattenflotte“ bei verdächtigen Manövern über einem Unterseekabel gesichtet, das Polen und Schweden verbindet.

Westliche Regierungen behaupten, Russland stütze sich auf eine alternde „Schattenflotte“ von in Drittländern registrierten Tankschiffen, um Ölpreisobergrenzen und andere Sanktionen zu umgehen. Der Kreml nutze sie auch, um die maritime Energieinfrastruktur von NATO-Ländern zu sabotieren. Die Europäische Union und Großbritannien haben am Dienstag in ihrem jüngsten Sanktionspaket weitere russische Schiffe auf die schwarze Liste gesetzt.

IAR/PAP/ps

USA wollen nichts gegen Russlands Schattenflotte unternehmen

10.03.2025 06:00
Die Vereinigten Staaten haben einen Vorschlag Kanadas abgelehnt, wonach sich die G7-Staaten mit Tankern der russischen Schattenflotte befassen sollten, die unter der Flagge anderer Länder Moskaus Öl transportieren und gegen Sanktionen verstoßen, berichtete Bloomberg.

Russland spioniert NATO-Atomschiffe aus

07.04.2025 07:00
In britischen Gewässern wurden russische Sensoren zur Überwachung von U-Booten entdeckt. Das britische Militär hat die Geräte in der Nähe der Insel entdeckt, nachdem einige an Land gespült wurden.

Russisches Kampfflugzeug verletzt NATO-Luftraum

15.05.2025 11:13
Ein russisches Kampfflugzeug hat nach Angaben der estnischen Regierung den Luftraum des NATO-Mitglieds Estland verletzt. Das Flugzeug sei am Dienstag entsendet worden, um einen Tanker der sogenannten „Schattenflotte“ zu schützen, wie Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur mitteilte. Die estnische Marine begleitete das Schiff mit dem Namen „Jaguar“ durch die Gewässer vor der estnischen Küste.

Manöver eines russischen Tankers bei Ostseekabel

21.05.2025 14:10
Nach dem erfolgreichen Eingreifen der polnischen Streitkräfte hat sich das Schiff in einen russischen Hafen zurückgezogen, teilte der Premierminister mit. Seit vielen Monaten ist die Ostsee ein Schauplatz russischer Sabotage- und Diversionsaktionen. Moskaus Schattenflotte hat Kabel auf dem Meeresboden der Ostsee beschädigt. Seine Flugzeuge verletzen regulär den Luftraum von NATO-Staaten.