Deutsche Redaktion

Spannungen zwischen Baku und Moskau steigen. Im Hintergrund die Folter zweier Aseris

01.07.2025 18:40
Russland fordert die Freilassung von zwei in Baku verhafteten Journalisten. Das russische Außenministerium beschuldigt Baku, „die bilateralen Beziehungen absichtlich zu zerstören“, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Der Fall steht jedoch im Zusammenhang mit kürzlichen Verhaftungen in Russland, bei denen zwei Staatsbürger des Kaukasuslandes zu Tode gefoltert worden sein sollen.
Wie der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, erklrte, seien die Festnahmen von Journalisten eine extrem emotionale Reaktion Aserbaidschans und Russland werde sich bemhen, ihre Freilassung zu verhandeln.
Wie der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, erklärte, seien die Festnahmen von Journalisten eine „extrem emotionale Reaktion“ Aserbaidschans und Russland werde sich bemühen, ihre Freilassung zu verhandeln. Shutterstock/ID1974

Der Protest steht im Zusammenhang mit der Verhaftung von Mitarbeitern der russischen Nachrichtenagentur Sputnik Aserbaidschan, einschließlich der Leitung. Sputnik gehört zur propagandistischen Mediengruppe Rossija Segodnja. Seine Tätigkeit wurde in Aserbaidschan verboten, doch das Büro ist weiterhin offen und seine Mitarbeiter kommen zur Arbeit.

Am Dienstag hat die aserbaidschanische Polizei das Büro gestürmt. Sieben Personen wurden festgenommen, darunter, wie lokale Medien berichteten, zwei Mitarbeiter des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB). Das aserbaidschanische Innenministerium erklärte, die Festnahmen erfolgten aufgrund des Verdachts auf Betrug und Geldwäsche.

Peskow: Extrem emotionale Reaktion

Wie der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, erklärte, seien die Festnahmen von Journalisten eine „extrem emotionale Reaktion“ Aserbaidschans und Russland werde sich bemühen, ihre Freilassung zu verhandeln. Das russische Außenministerium hat dem Botschafter Aserbaidschans daraufhin eine Protestnote wegen „unfreundlicher Handlungen“ gegenüber russischen Journalisten übergeben. In der Erklärung warf das Ministerium Baku vor, „die bilateralen Beziehungen vorsätzlich zu zerstören“.

Auslöser für die dramatische Verschlechterung der Beziehungen zwischen Moskau und Baku war die Festnahme von etwa 50 Personen aus Aserbaidschan durch die Polizei in Jekaterinburg. Zwei der in der vergangenen Woche verhafteten Männer – die Brüder Gusejn und Zijaddin Safarow – seien dabei laut russischen Behörden aufgrund von Herzproblemen gestorben.

„Schläge und tödliche innere Verletzungen”

Eine in Aserbaidschan durchgeführte Autopsie ergab jedoch Spuren schweren Misshandelns, darunter zahlreiche gebrochene Rippen, Blutergüsse und Anzeichen von Schlägen mit einem stumpfen Gegenstand. Bei einem der Verstorbenen wurden Lungen- und Leberverletzungen festgestellt.

Der Leiter des Verbands für Rechtsmedizin und Pathologische Anatomie des Gesundheitsministeriums von Aserbaidschan, Adalat Hasanow, erklärte, dass die Brüder an Multiorganverletzungen gestorben seien. Die russischen Angaben über die Todesursache seien „eine offensichtliche Lüge“.

Die Staatsanwaltschaft in Baku gab bekannt, dass ein Ermittlungsverfahren wegen „Folter und vorsätzlicher Tötung von Bürgern Aserbaidschans durch Offiziere russischer Sicherheitskräfte“ eingeleitet wurde.

PAP/pg

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