Deutsche Redaktion

Trumps Sondergesandter gab Kreml-Berater Hinweise für Ukraine-Deal

26.11.2025 10:51
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff soll einem außenpolitischen Kreml-Berater konkrete Hinweise gegeben haben, wie dieser Donald Trump für einen möglichen Friedensplan gewinnen könnte. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ein Telefonat vom 14. Oktober.
Amerykański specjalny wysłannik Steve Witkoff
Amerykański specjalny wysłannik Steve Witkoff KRISTINA KORMILITSYNA/AFP/East News

Demnach schlug Witkoff in dem rund fünfminütigen Gespräch mit Jurij Uschakow vor, Putin solle Trump unmittelbar kontaktieren – und zwar noch vor dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Dabei solle Putin Trump als „Mann des Friedens“ würdigen. Uschakow habe dem Bericht zufolge zugestimmt und Trump als „echten Friedensstifter“ bezeichnet. Zwei Tage nach dem Telefonat kam es tatsächlich zu einem Gespräch zwischen Trump und Putin. Ob die von Witkoff vorgeschlagene Gesprächsstrategie dabei eine Rolle spielte, ist unklar.

Laut den Aufzeichnungen, auf die sich Bloomberg beruft, sprach Witkoff zudem die Möglichkeit eines 20-Punkte-Plans an – angelehnt an ein zuvor ausgehandeltes Abkommen zur Lage im Gazastreifen. Er habe auch territoriale Zugeständnisse der Ukraine erwähnt und erklärt, Donezk könne eine Rolle spielen. Der ursprünglich diskutierte Entwurf eines US-russischen Plans hatte vorgesehen, dass die Ukraine sich aus von ihr kontrollierten Teilen des Gebiets Donezk zurückzieht, das entmilitarisiert und international als russisch anerkannt werden sollte.

Witkoff soll in dem Gespräch betont haben, Russland habe „immer einen Friedensdeal gewollt“, und „tiefen Respekt für Präsident Putin“ geäußert. Von Seiten der US-Regierung bestätigte Kommunikationsdirektor Steven Cheung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, Witkoff stehe „fast täglich“ mit Vertretern Russlands und der Ukraine in Kontakt, um eine diplomatische Lösung zu erreichen. Dies entspreche seinem Auftrag als Sondergesandter des Präsidenten.

Trump reagiert gelassen

Trump selbst reagierte am Dienstag (Ortszeit) gelassen auf die Berichte. Er kenne die fragliche Aufzeichnung nicht, sehe in den Inhalten aber „eine ganz normale Form des Verhandelns“. Befürchtungen, Witkoff könne zu russlandfreundlich agieren, wies der Präsident zurück. Jede Seite müsse bei Friedensgesprächen „etwas geben und etwas nehmen“, sagte Trump. Zugleich verwies er auf das Kräfteverhältnis zwischen den Kriegsparteien und erklärte, ein möglicher Deal könnte für beide Seiten von Vorteil sein.

Während eines Flugs nach Florida erklärte Trump, US-Unterhändler hätten zuletzt Fortschritte in Gesprächen mit Moskau und Kiew erzielt. Russland habe bestimmten Zugeständnissen zugestimmt, Details nannte er nicht.

Erst in der vergangenen Woche hatten die USA einen überarbeiteten Friedensvorschlag vorgestellt. Nach Konsultationen in Genf wurde der vom Umfang her reduzierte Plan – statt ursprünglich 28 enthält er nun 19 Punkte – nach Angaben aus Washington für die Ukraine günstiger gestaltet.


PAP/Bloomberg/jc