Der russische militärische Geheimdienst-GRU hat eine supergeheime Spezialeinheit. Ihr Ziel soll es sein, europäische Länder zu destabilisieren, berichtet die New York Times auf der Grundlage von Informationen ehemaliger und aktueller europäischer und amerikanischer Geheimdienstoffiziere.
Laut dem Autor des Artikels, Michael Schwirtz, soll die spezielle Einheit solche geheime Operationen durchgeführt haben, wie die Destabilisierungs-Kampagne in Moldawien, den Versuch, den bulgarischen Waffenhändler Emilian Gebrewa im Jahr 2015 zu vergiften, den gescheiterten Putsch in Montenegro im Jahr 2016 und sogar das Attentat auf das Leben des doppelten GRU-Agenten Sergiei Skripal und seine Tochter im März in Großbritannien. Der spezielle Geheimdienst, heißt es weiter, setze bei seinen Aktivitäten Bombenanschläge, Morde, Vergiftungen und neue hybride Methoden wie das Hacken von Informationssystemen und die Desinformation ein. Der Kommandeur der Einheit, in der erfahrene Kriegsveteranen aus Afghanistan, Tschetschenien und der Ukraine sind, soll der General Andrei Averyanov sein. Ein Absolvent der Militärakademie in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans.
Der Autor des Artikels in der NYT erinnert daran, dass Putin im Jahr 2006 ein Gesetz unterzeichnet hat, das russische Sonderdienste dazu ermächtige, politische Gegner des Kremls außerhalb Russlands zu liquidieren. Im selben Jahr, heißt es am Schluss, starb in London der ehemalige KGB- und FSB-Offizier, Aleksandr Litvinenko. Russische Geheimdienstoffiziere haben ihn mit radioaktivem Polonium tödlich vergiftet.
NYT/ps