Eines der größten polnischen Internetportale Interia.pl, schreibt über ein Interview mit zwei polnischen Juristinnen, die im Rahmen des Bundes-Projekts "Faire Mobilität" Betreuungspersonen aus Mittel- und Osteuropa rechtlich unterstützen und beraten. Laut den Rechtsanwältinnen sind in Deutschland derzeit rund 250.000 polnischer Frauen bei der Alterspflege legal beschäftigt. Wenn man jedoch den schwarzen Sektor miteinbezieht, so steige die Zahl auf rund eine halbe Million.
Dieser Job in Deutschland sei für polnische Frauen allerdings nicht mehr so attraktiv wie noch vor zehn Jahren, überzeugen die Juristinnen, zumal immer mehr Hilfskräfte aus der Ukraine diesen Beruf aufgreifen. Trotz dieses Trends seien polnische Frauen nach wie vor die größte Gruppe von Betreuern in Deutschland. Polnische Altenpflegerinnen verdienen etwa 1000 bis 1300 Euro im Monat, was jedoch nicht der stündlichen Arbeit entspreche, die sie leisten.
Sie arbeiten viel mehr als 40 Stunden pro Woche. Darüber hinaus versprechen die deutschen Arbeitsvermittler deutschen Familien eine 24 Stunden-Betreuung am Tag durch eine Person, was gesetzlich verboten sei. Dafür verdienen die Agenturen auch einen Löwenanteil, und zwar bis zu 3.000 Euro. Aus diesem Grund, so die Rechtsanwältinnen, bezeichnen sich polnische Altenpfleger in Deutschland häufig selbst als "moderne Sklaven", weil sie so viel wie möglich für so wenig Geld es nur geht, vorzugsweise 24 Stunden am Tag, machen müssen, meldet das Internetportal Interia.pl.
interia.pl/ps