Die Gewerkschaftsaktivistin der 1980er Jahre wurde vom amerikanischen Nachrichtenmagazin als eine von 100 Frauen ernannt, die das letzte Jahrhundert definiert haben. Walentynowicz, die 2010 beim Absturz des polnischen Präsidentenflugzeugs in Smoleńsk starb, wurde als die einflussreichste Frau des Jahres 1980 geehrt. Das Magazin beschreibt Walentynowicz, eine Schlüsselfigur der polnischen "Solidarność"-Bewegung, als "Mutter" der Unabhängigkeit für Generationen von Polen.
"Polens Flucht vor der Sowjetherrschaft begann mit der "Solidarność", einer Bewegung für die Rechte der Arbeiter, die Anna Walentynowicz, eine Schweißerin und Kranführerin, 1980 Mitgestaltet hat", schreibt das Time Magazine. Als Vergeltung für ihren Aktivismus wurde sie in diesem Jahr von der Lenin-Werft entlassen. Ihre Kollegen streikten, um ihren Job zurückzubekommen, und lösten einen Massenwiderstand aus, der im Danziger Abkommen gipfelte, das den ersten unabhängigen Gewerkschaftsbund im kommunistischen Osteuropa ermöglichte, heißt es im Nachrichtenmagazin.
Innerhalb eines Jahres hatte der unabhängige Gewerkschaftsbund fast 10 Millionen Mitglieder, wobei Walentynowicz einer der Anführer war. Der Triumph in Danzig löste ein Jahrzehnt später den Fall des Kommunismus aus. Unter den einflussreichsten Frauen der 1980er Jahre listete das Time Magazine neben Walentynowicz die britische Prinzessin Diana für 1987 und Madonna für 1989 auf, berichtet die polnische Nachrichtenagentur PAP.
Time, niezależna, PAP/ps
