In Polen wird am Freitag an den Flugzeugabsturz in der Nähe von dem russischen Smoleńsk erinnert. Beim Absturz der Tupolew-154 am 10. April 2010 waren außer Staatspräsident Lech Kaczyński auch seine Ehefrau und 94 weitere Insassen ums Leben gekommen.
In Polen ranken sich zahlreiche Theorien um den Absturz. Jarosław Kaczyński und Zwillingsbruder des tödlich verunglückten Staatschefs, ist der Ansicht, dass der Absturz der Präsidentenmaschine auf einen Anschlag zurückzuführen sei.
Eine erste Untersuchung der damaligen Regierung war 2010 dagegen zu dem Ergebnis gekommen, dass das Flugzeug abstürzte, weil die Piloten trotz dichten Nebels zu landen versuchten. Anderer Meinung ist die seit vier Jahren funktionierende Kommission, die im Auftrag der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) arbeitet. Laut ihr wurde auf die Regierungsmaschine des damaligen Präsidenten Lech Kaczyński ein Anschlag verübt worden. Die Kommission spricht von einer Explosion an Bord.
Es gebe keinerlei Hinweise auf eine Explosion, bekräftigte dagegen das staatliche Ermittlungskomitee Russlands in Moskau. Diese These sei damals als erste geprüft und widerlegt worden. Auch internationale Luftfahrtexperten seien zu diesem Schluss gekommen.
Kaczyńskis Delegation war auf dem Weg ins russische Katyń, um der Opfer des Massakers an rund 22000 Polen während des Zweiten Weltkriegs zu gedenken. Mehreren Kommissionen ist es nicht gelungen, den Hergang der Katastrophe überzeugend darzustellen. Das Flugzeugwrack befindet sich weiterhin in Russland.
IAR/jc