Ab Samstag sind Hotels in ganz Polen für Touristen geschlossen. Ausgeschlossen von den Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie sind Berghütten, Privatunterkünfte und an Touristen vermietete Wohnungen. Eine solche Bestimmung wird - wie der private Radiosender RMF erfahren hat - in die Verordnung aufgenommen, die heute von der Regierung veröffentlicht werden soll.
Von diesem Samstag bis Ende November sollen demnach Hotels für Touristen geschlossen sein. Nur Geschäftsreisende sollen zugelassen werden. Die Regierung erklärt ihre Entscheidung hauptsächlich durch die Sorge um die Wirtschaft. Hotels seien oft große Unternehmen und sollten die Schließung für Touristen überleben, argumentieren die Minister. Kleine Privatquartiere hätten ein größeres Problem. Für viele Menschen seien sie die einzige Einnahmequelle.
In privaten Unterkünften und Wohnungen, die für Touristen gemietet werden, gäbe es zudem kein Problem mit dem dort beschäftigten Personal. Es bestehe ein geringeres Risiko der Übertragung des Virus. Genau so sei es im Fall von Berghütten, sollen Regierungsbeamte überzeugen.
Die Schließung von Privatquartieren wäre eine Tragödie für ihre Besitzer. - Für viele Unternehmen der Tourismusbranche könnte dies ein Sargnagel sein - sagte Bartłomiej Bryjak, ein Unternehmer aus Zakopane, in einem Interview mit RMF. Er gab zu, dass die Besitzer von Gästehäusern und Mietwohnungen in Podhale gespannt auf Weihnachten schauen, wenn die Wintersaison in den Bergen beginnt. - Wenn die Entscheidung der Regierung verlängert wird, ist dies ein Grund zur Sorge - sagte er.
Unternehmer sollen auch eine Senkung der Arbeitskosten erwarten, vor allem der Sozialversicherungslasten. Sie warten auf eine spezifische Hilfe für ihre Branche, die - wie sie sagen - höchstwahrscheinlich in den kommenden Monaten nicht aus der Krise unberührt hervorgehen wird.
RMF/ps