Deutsche Redaktion

Entschädigung für Impfkomplikationen wieder in der Schwebe. "Schande"

22.09.2021 09:37
Der Entschädigungsfonds, aus dem Abfindungsgeld für Impfschäden gezahlt werden soll, sei erneut verschoben worden, schreibt das Nachrichtenportal money.pl. 
Dr Paweł Grzesiowski
Dr Paweł GrzesiowskiForum/Krzysztof Żuczkowski

Polens Parlamentarier sollen sich demnach nicht mit dem Gesetzentwurf befasst haben, obwohl er auf der Tagesordnung des Parlaments gestanden habe. Dr. Paweł Grzesiowski, ein Experte des Obersten Medizinischen Rates für COVID-19, nannte dies eine "Schande".

Man habe viele Monate, um nicht zu sagen Jahre auf diesen Gesetzentwurf gewartet, sagte er im Gespräch mit dem Nachrichtenportal money.pl 

Der Arzt könne diese Verzögerung daher überhaupt nicht verstehen. Betroffene müssten weiterhin vors Gericht ziehen, um eine Entschädigung zu erkämpfen, anstatt sofort Geld für die weitere Behandlung oder Rehabilitation zu erhalten. Außerdem, fährt Grzesiowski fort, sei dies ein weiterer Beweis dafür, dass das COVID-Problem vernachlässigt werde. Der Fonds würde eine positive Atmosphäre des Vertrauens in Bezug auf Impfungen schaffen, überzeugt der Experte. Er würde zeigen, dass sich der Staat auch um seine Bürger kümmert, falls ihnen etwas passiere.

Die Tatsache, dass man so lange auf den Entschädigungsfonds warten müsse, sagt Grzesiowski abschließend, sei auch ein Grund dafür, dass manche Menschen zögern würden, sich impfen zu lassen, weil sie sehen würden, dass niemand die Verantwortung für mögliche unerwünschte Impfreaktionen übernehmen wolle. 


money.pl/ps