Die Verhängung des Kriegsrechts in Polen stieß in den westlichen Ländern auf unterschiedliche Reaktionen. Das Weiße Haus hat die Aussetzung der gesamten Wirtschaftshilfe für die Volksrepublik Polen angekündigt, mit Ausnahme von humanitären Spenden. Der Präsident der Vereinigten Staaten Ronald Reagan erklärte zu der Zeit in seinen privaten Notizen, dass die Situation in Polen „die letzte Chance in unserem Leben ist, eine Änderung der Kolonialpolitik des Sowjetimperiums gegenüber Osteuropa zu erleben."
Einige europäische Hauptstädte, insbesondere Bonn, sahen in der Zerstörung der „Solidarność" einen Preis, der es wert war, für die "Erhaltung der Stabilität" in Mitteleuropa zu zahlen. So berichtete der ostdeutsche Machthaber Erich Honecker Polens Diktator Jaruzelski von seinem Gespräch mit dem deutschen Bundeskanzler. „(Helmut) Schmidt sagte, es sei höchste Zeit, dass man anfängt in Polen wieder Ordnung einzuführen."
Die Haltung vieler europäischer Regierungen stand im Gegensatz zu der spontanen Reaktion ihrer Gesellschaften. Kirchen und humanitäre Organisationen begannen mit der Sammlung von Hilfsgütern für Polen. Es kam zu spontanen Versammlungen bei Protesten vor Polens Botschaften weltweit. Das Hauptelement der Unterstützung für Polen war das Konzert „Lasst Polen Polen sein".
Das Konzert wurde am Samstagabend des 30. Januar 1982 und in einigen Ländern am folgenden Tag ausgestrahlt. Fernseh- und Radiosender aus rund 50 Ländern der Welt beteiligten sich an der Aktion. Drei davon - Voice of America, Radio Free Europe, Radio France Internationale - haben auch Polen erreicht. Eröffnet wurde das Konzert mit einer Polonaise in A-Dur von Fryderyk Chopin. Illustriert wurde sie mit Fotos aus Polen, seiner Einwohner und Symbolen der „Solidarność"-Bewegung. Die Sendung wurde von Charlton Heston moderiert. Einem legendären Hollywood-Schauspieler, der für seine konservativen und antikommunistischen Ansichten bekannt war.
Das Publikum hörte kurze, vorab aufgezeichnete Reden von führenden Politikern der freien Welt - Ronald Reagan, Margaret Thatcher, Francois Mitterrand und Helmut Schmidt.
Auf dem Programm standen u. a. Frank Sinatra (der eine Strophe seines Liedes auf Polnisch sang), Kirk Douglas, Orson Welles, Mstislaw Rstropowitsch, die Band ABBA, Henry Fonda, Glenda Jackson, Paul McCartney und Max von Sydow. Am Tag der Ausstrahlung und an den folgenden Tagen wurde das Konzert von schätzungsweise 300 Millionen Zuschauern verfolgt.
Dzieje.pl/ps