Deutsche Redaktion

US-Experte: Russische Verbrechen in der Ukraine und die Smoleńsk-Tragödie

11.03.2022 19:21
Der Sicherheitsexperte und ehemalige Analyst der National Security Agency, John Schindler, hat ein Kommentar getwittert, in dem er vermutete, dass die Russen auch im Jahr 2010 hinter dem Flugzeugabsturz in Russland mit 96 Todesopfer stecken könnten. Bei dem angeblichen Unglück kamen der polnische Präsident und Vertreter der polnischen Regierung ums Leben.
12 Jahre nach dem Absturz der polnischen Prsidentenmaschine in Russland fordert Warschau weiterhin die Rckgabe des Flugzeugwracks.
12 Jahre nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine in Russland fordert Warschau weiterhin die Rückgabe des Flugzeugwracks.Serge Serebro, Vitebsk Popular News, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Der brutale russische Angriff auf die Ukraine wirft nach Ansicht des amerikanischen Analysten auch Fragen über den tatsächlichen Verlauf der Ereignisse am 10. April 2010 auf. "Glaubt wirklich noch jemand, dass das Tschekisten-Gangsterregime im Kreml, das in der Fastenzeit ein Geburtskrankenhaus in einem 'brüderlichen' orthodoxen Land in die Luft sprengt, nicht auch Gebäude voller Russen in die Luft sprengen oder polnische Behörden bei einem Flugzeugabsturz beseitigen könnte?", schrieb Schindler auf Twitter.

Der ehemalige polnische Verteidigungsminister Antoni Macierewicz, Mitglied der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), reagierte auf seinen Beitrag mit den Worten, "ja, es ist höchste Zeit zu verstehen, dass das Verbrechen von Smolensk ein Vorspiel für das ukrainische Verbrechen war".

Anschlag oder tragischer Unfall?

Über den Absturz im russischen Smoleńsk gibt es in Polen zwei Haupttheorien. Der Parteivorsitzende der Regierungspartei PiS, Jarosław Kaczyński, und Zwillingsbruder des tödlich verunglückten Staatschefs, ist der Ansicht, dass der Absturz der Präsidentenmaschine auf einen Anschlag zurückzuführen sei. Eine erste Untersuchung der damaligen Regierung war 2010 dagegen zu dem Ergebnis gekommen, dass das Flugzeug abstürzte, weil die Piloten trotz dichten Nebels zu landen versuchten.

Anderer Meinung ist die seit mehreren Jahren funktionierende Kommission, die im Auftrag der Regierungspartei arbeitet. Laut ihr wurde auf die Regierungsmaschine des damaligen Präsidenten Lech Kaczyński ein Anschlag verübt. Die Kommission spricht von einer Explosion an Bord. Seit dem Absturz befindet sich das Flugzeugwrack, trotz zahlreicher Appelle Polens um seine Rückgabe, weiterhin in Russland.


PAP, niezależna/ps