Man könne schon von Völkermord in der Ukraine sprechen, sagt Vize-Justizminister Marcin Romanowski. Wie der Politiker im Interview mit dem Polnischen Rundfunk erklärte, sei es schon zu Beginn der russischen Invasion auf die Ukraine zu Kriegsverbrechen gekommen. In letzter Zeit würden Verbrechen an Zivilisten in den nahe Kiew liegenden Städten Butscha, Irpien und Hostomel an die Öffentlichkeit gelangen, die einen Monat lang von russischen Soldaten besetzt gewesen seien. “Wir haben es mit Sicherheit schon mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit, vielleicht sogar mit Völkermord zu tun” , so Romanowski.
Wie der Vize-Justizminister informierte, sei auf Initiative Polens ein internationales Ermittlungsteam entstanden, das von Polen, Litauen und der Ukraine aufgebaut werde. Von den Staaten also, die als erste eigene Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der Ukraine begonnen hatten.
Russische Soldaten haben in Butscha bei Kiew - nach Angaben der lokalen Behörden, von Journalisten und Augenzeugen - Massenexekutionen an ukrainischen Zivilisten begangen. Es sei zu Vergewaltigungen und Foltern gekommen. Laut der ukrainischen Staatsanwaltschaft sind schon über 400 Leichen von Zivilisten gefunden worden, die Zahl würde jedoch mit jedem Tag steigen.
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