Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine war es polnischen Volontären nicht mehr möglich, in das Dorf Holoby zu reisen, wo sie jedes Jahr einen polnischen Friedhof pflegten, meldete die Zeitung. Dies habe etwa 20 lokale Ukrainer zu einer viertägigen Aufräumaktion auf dem Friedhof veranlasst. Damit wollten sie sich bei den Polen für die Unterstützung bedanken, die sie der Ukraine inmitten des Kriegs gegen Russland zeigen, so die Gazeta Wrocławska.
"Es ist unsere Pflicht, den Friedhof in gutem Zustand zu halten, damit wir uns nicht schämen müssen", wurde einer der Freiwilligen von der Zeitung zitiert.
Auf dem Friedhof sind Opfer des Massakers von Wolhynien bestattet. Am 11. Juli 1943 griffen Verbände der Ukrainischen Aufständischen Armee UPA gleichzeitig über 160 polnische Dörfer und Siedlungen im Gebiet Wolhynien an. Allein in den ersten Tagen des Massakers wurden etwa 15 Tausend Polen brutal ermordet. Insgesamt sind in den Jahren 1943-45 in Wolhynien und Ostgalizien etwa 100 Tausend Polen von den Truppen der UPA und der lokalen Bevölkerung ermordet worden.
Das Massaker wirft bis heute einen tiefen Schatten auf die polnisch-ukrainischen Beziehungen.
gazetawroclawska.pl, IAR/ps