Interview von Staatspräsident Andrzej Duda schlägt hohe Wellen in der deutschen Presse. Duda hatte in dem Gespräch unter anderem Bundeskanzler Scholz und den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron für ihre Telefongespräche mit Wladimir Putin kritisiert und den russischen Präsidenten mit Adolf Hitler verglichen.
Macron hatte vor Kurzem eingeräumt, dass der Westen Putin die Möglichkeit geben sollte, sein Gesicht zu wahren. “Hat jemand damals gesagt, dass Hitler sein Gesicht wahren muss?”, fragte Duda. Der Vize-Chefredakteur der “Bild”-Zeitung Paul Ronzheimer gibt dem polnischen Staatsoberhaupt in einer Stellungnahme recht. “Duda hat ins sprichwörtliche Schwarze getroffen. Als einer der wenigen Vertreter des Westens, hat er zu uns in der Sprache der Ukrainer gesprochen, während viele unserer “Lackierer” des Dialogs mit Russland immer noch nicht die Wahrheit über Putin sagen will”, so Ronzheimer.
Unter deutschen Historikern sorgt der Vergleich von Putin zu Hitler gemischte Reaktionen. “Es ist schwer, dem Eindruck zu entgehen, dass Putin ein Verbrecher ist und unschuldige Menschen tötet. Ich stimme jedoch nicht mit der These überein, dass er von vornherein eine systematische Vernichtung des ukrainischen Volkes geplant hat”, so etwa die Einschätzung von Prof. Michael Wolffsohn.
IAR/Informacyjna Agencja Radiowa/#Wojciech Osiński/Berlin/i mg/w kj/adn