Deutsche Redaktion

Lange verschollene Komeda-Kompositionen entdeckt

18.07.2022 12:08
Bei einer Durchsuchung seines Archivs in der polnischen Nationalbibliothek sind bisher unentdeckte Kompositionen des weltberühmten Jazzmusikers Krzysztof Komeda gefunden worden.
Fragment okładki książki Zofii Komedowej Trzcińskiej Nietakty. Mój czas, mój jazz
Fragment okładki książki Zofii Komedowej Trzcińskiej "Nietakty. Mój czas, mój jazz"materiały prasowe

Die sechs handgeschriebenen Manuskripte hatte Komeda für sein letztes europäische Album komponiert. Sie stammen aus dem Projekt „Moja słodka europejska ojczyzna“ (Meine süße europäische Heimat), das er 1967 in Baden-Baden zum Thema Jazz und Poesie ins Leben gerufen hatte.

Über den Fund informierte die Polnische Nationalbibliothek in ihren sozialen Medien: „Wie sich herausgestellt hat, sollte dies Komedas letztes europäisches Werk sein: sein symbolischer Abschied von Europa.“ Er selbst habe das Projekt als sein größtes Werk angekündigt, heißt es in der Mitteilung.

Die nun entdeckten Kompositionen schrieb Komeda zu Gedichten bekannter polnischer Dichter, darunter Zbigniew Herbert und Adam Ważyk. Nicht alle Werke wurden jedoch auf dem finalen Album zum Projekt veröffentlicht. Das deutsche Album enthält außerdem eine andere Version des Stückes „Miserere“ als die, deren Manuskript nun entdeckt wurde. Die Polnische Nationalbibliothek hat die neu entdeckten Werke jetzt für Künstler und Forscher zugänglich gemacht.

Krzysztof Komeda wurde 1931 in Posen geboren und ist als bahnbrechender Jazzmusiker, Komponist und Gründer der sogenannten polnischen Jazzschule bekannt. Er schrieb die Musik zu Roman Polańskis Filmen und sein 1965 erschienenes Album Astigmatic gilt als eines der wichtigsten europäischen Jazz-Alben aller Zeiten.

The first News/js