Deutsche Redaktion

Premierminister: Polen und Deutschland arbeiten gemeinsam an der Aufklärung der Oder-Vergiftung

13.08.2022 14:08
Entgegen früheren Medienberichten sollen die ersten Ergebnisse der Proben aus der kontaminierten Oder von deutschen Labors kein Quecksilber aufweisen, gab Klimaministerin Anna Moskwa am Samstag bekannt.
Bislang wurden mindestens 11 Tonnen toter Fische aus der Oder gezogen. Befrchtet wird, dass der Fluss noch jahrelang von dem ausgelaufenen Gift betroffen sein knnte.
Bislang wurden mindestens 11 Tonnen toter Fische aus der Oder gezogen. Befürchtet wird, dass der Fluss noch jahrelang von dem ausgelaufenen Gift betroffen sein könnte. PAP/Lech Muszyński

Polen habe am Samstag die ersten Ergebnisse der Proben aus der kontaminierten Oder von deutschen Labors erhalten. Entgegen früheren Medienberichten soll darin kein Quecksilber gefunden worden sein, sagte Moskwa.

Eine Analyse aller 50 Proben des kontaminierten Wassers aus der Oder habe keine Hinweise auf Schwermetalle ergeben, sagte auch der stellvertretende polnische Innenminister Maciej Wąsik am Freitag.

Die polnische Klima- und Umweltministerin Anna Moskwa habe den Umweltnotstand mit ihrer deutschen Amtskollegin Steffi Lemke besprochen. 

"Wir haben uns auf die nächsten Handlungsschritte auf allen Ebenen geeinigt, einschließlich eines ständigen Informationsaustauschs", teilte Moskwa auf Twitter mit und fügte hinzu, dass alles mögliche unternommen werde, "um die Ursache zu ermitteln und den Täter zu bestrafen." 

Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat den Vorstandsvorsitzenden des staatlichen Unternehmens, das für die Wasserwirtschaft in Polen zuständig ist, und den Leiter der Umweltschutzinspektion am Freitag entlassen. Sie seien mit der Verschmutzungskatastrophe an der Oder nicht richtig umgegangen.

"Die Situation im Zusammenhang mit der Vergiftung eines der größten polnischen Flüsse - der Oder - ist innerhalb von Stunden zum wichtigsten Thema der öffentlichen Debatte geworden", sagte Morawiecki in sozialen Medien. Die Ursache und die Quelle der Verunreinigung bleibe weiterhin unbekannt, mache aber deutlich, dass Polen "mit einer der schwerwiegendsten Umweltverschmutzungen seit langem zu tun hat", erklärte Polens Regierungschef.

Bislang wurden mindestens 11 Tonnen toter Fische aus der Oder gezogen. Befürchtet wird, dass der Fluss noch jahrelang von dem ausgelaufenen Gift betroffen sein könnte. 

PAP/ps