Eine Gedenkstätte mit Gräbern polnischer Soldaten der Heimatarmee (AK) aus dem Zweiten Weltkrieg in Weißrussland wird von den Diensten des Minsker Regimes dem Erdboden gleichgemacht, teilte der Sprecher des polnischen Außenministeriums Łukasz Jasina am Donnerstag mit. "Das Regime wird für diese Akte der Barbarei bezahlen", so Jasina auf Twitter.
Berichten des belarussischen Journalisten Tadeusz Giczan zufolge soll die Gedenkstätte im Dorf Surokonty zerstört werden.
"Die Einwohner von Surokonty, einem Dorf im Nordwesten Weißrusslands, behaupten, dass die Polizei an der Gedenkstätte eingetroffen ist und bereits damit begonnen hat, die Gräber der AK-Soldaten dem Erdboden gleichzumachen", schrieb Giczan auf Twitter. "Wenn sich diese Informationen bestätigen, wird dies der größte polnische Soldatenfriedhof sein, der von Belarus zerstört wurde", fügte er hinzu.
Fünfunddreißig AK-Soldaten, die am 21. August 1944 im Kampf gegen sowjetische NKWD-Truppen gefallen sind, liegen nahe dem Dorf begraben.
Die belarussischen Behörden hatten zuvor eine polnische Gedenkstätte aus dem Zweiten Weltkrieg im westlich gelegenen Dorf Mikulischki zerstört. Die Gedenkstätte bestand aus den Überresten des Hauptquartiers einer AK-Einheit, deren Mitglieder 1944 bei den Kämpfen in diesem Gebiet ums Leben kamen. Auch in Stryjowka im Nordwesten Weißrusslands wurde ein Sammelgrab für AK-Soldaten vom weißrussischen Regime dem Erdboden gleichgemacht.
Die Heimatarmee war die wichtigste Widerstandsbewegung in Polen während des Zweiten Weltkriegs.
PAP/ps