Deutsche Redaktion

"Morde in Isjum und Butscha ein Beweis für Russlands verbrecherische Natur"

19.09.2022 14:10
Die von russischen Truppen in Isjum, Butscha und anderswo in der Ukraine begangenen Morde seien "Kriegsverbrechen" und stellen für die russische Armee "die Regel, nicht die Ausnahme" dar, so der stellvertretende polnische Verteidigungsminister. 
W Iziumie na Ukrainie odnaleziono masowe groby
W Iziumie na Ukrainie odnaleziono masowe grobyŹródło: Twitter/Illia Ponomarenko @IAPonomarenko

"Die Morde in Isjum, Butscha und an vielen anderen Orten in der Ukraine tragen die Merkmale von Kriegsverbrechen, und zwar von Kriegsverbrechen, die in großem Ausmaß begangen wurden", sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Marcin Ociepa am Montag in einem Interview mit der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Die Massenmorde seien für die russische Armee "die Regel, nicht die Ausnahme" für seine Vorgehensweise, fügte er hinzu. Nach Ansicht des stellvertretenden Verteidigungsministers seien die Morde ein Beweis dafür, dass "Russland seine verbrecherische Natur nicht geändert hat, die wir in Polen nur zu gut kennen, zum Beispiel aus dem Katyń-Massaker."

"Im Westen wird darüber diskutiert, ob Russland offiziell als staatlicher Sponsor des Terrorismus anerkannt werden sollte, aber es ist klar, dass es definitiv ein terroristischer Staat ist, der den so genannten Staatsterrorismus einsetzt", sagte Ociepa gegenüber PAP.

Hunderte von Gräbern wurden Ende letzter Woche in der befreiten ostukrainischen Stadt Isjum in der Ukraine entdeckt. In einem Massengrab in der Nähe von Isjum seien mehr als 400 Leichen, darunter auch einige mit Folterspuren, gefunden worden. Unter ihnen, ukrainische Soldaten und Kinder, hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Ansprache am Freitag bekannt gegeben. Die Stadt wurde im Rahmen der erfolgreichen Gegenoffensive der Ukraine in der nordöstlichen Region Charkiw zurückerobert, berichteten Medien.


PAP/ps