Deutsche Redaktion

Europol zerschlägt Schmugglerring

09.12.2022 10:43
Die Kriminellen haben Migranten über Weißrussland nach Polen geschleust.  Seit Anfang Januar dieses Jahres wurden insgesamt 61 Personen im Zusammenhang mit mehr als 100 Schmuggelfällen aus Belarus in die EU verhaftet. 
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Bild:PAP/EPA/EVANGELOS BOUGIOTIS

Die Europäische Agentur für die Koordinierung der Strafverfolgung Europol hat ein kriminelles Netzwerk zerschlagen, das Migranten aus dem Irak über Weißrussland nach Polen, Litauen und Lettland und dann weiter in andere EU-Länder schmuggelt. Als Ergebnis der koordinierten Aktivitäten wurden am Mittwoch acht Personen festgenommen (fünf in Deutschland, zwei in Litauen und eine in Polen). Insgesamt wurden 17 Orte in diesen Ländern durchsucht. Dabei wurden 12 Transfers von Migranten mit 13 Schleusern und 30 Migranten aufgedeckt. Elektronische Geräte, Dokumente und Bargeld wurden beschlagnahmt, wie Europol am Donnerstag in einer Pressemitteilung mitteilte.

Seit Anfang Januar dieses Jahres wurden insgesamt 61 Personen im Zusammenhang mit mehr als 100 Schmuggelvorfällen aus Weißrussland in die EU verhaftet. Bei den mutmaßlichen Organisatoren des Schmuggels handelte es sich laut Europol meist um Bürger aus Syrien und der Türkei. „Die im Irak angeworbenen Migranten reisten über die Türkei nach Russland und dann nach Weißrussland, bevor sie über die Grenzen Lettlands, Litauens und Polens in die EU gelangten", schrieb die Agentur in einer Erklärung auf ihrer Internetseite.

„Die endgültigen Ziele waren vor allem Deutschland und in geringerem Maße Finnland."

Die Migranten seien nach Weißrussland geflogen und wurden dann von hauptsächlich aus der Ukraine angeworbenen Fahrern über die lettische, litauische und polnische Grenze gefahren, berichtete Europol. Die Verdächtigen hätten biz zu 5.000 EUR pro Migrant erbeutet. Insgesamt hätten sie dadurch eine Summe von 16 Mio. EUR angehäuft.


PAP/ps