Deutsche Redaktion

Ukrainischer Oberbefehlshaber Zaluzny: “Russische Raketen haben NATO-Luftraum durchquert”

10.02.2023 11:56
Geht es nach dem Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, sei dies nicht das erste Mal gewesen, dass Russland Provokationen inszeniert, in denen der Luftraum von Drittstaaten verletzt wird. Insbesondere in Moldawien seien solche Fälle bereits registriert worden. Bukarest hat eine Verletzung des rumänischen Luftraums nicht bestätigt.
Generał Wałerij Załużny
Generał Wałerij ZałużnyŹródło fot.: President.gov.ua

Russische Raketen haben den Luftraum der NATO durchquert, sagte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, General Walerij Zaluzny im Interview mit dem ukrainischen Infosender 24tv. Geht es nach Zaluzny, haben heute um 10:18 Uhr zwei russische Kalibr-Marschflugkörper die Staatsgrenze der Ukraine zu Moldawien überquert. Um ca. 10:33 Uhr, so der General,  haben diese Raketen den rumänischen Luftraum durchquert und sind anschließend wieder in den ukrainischen Luftraum eingedrungen. 

In einer Reaktion auf die Meldung hat das rumänische Verteidigungsministerium erklärt, dass die Information über eine Verletzung des rumänischen Luftraums nicht bestätigt worden ist. Die Republik Moldau hat indes eine Verletzung ihres Luftraums durch eine russische Rakete bestätigt.

In einer Stellungnahme betonte wiederum der Sprecher der Luftstreitkräfte Jurij Ihnat, dass die ukrainischen Soldaten die Möglichkeit gehabt hätten, die feindlichen Raketen abzuschießen, sich aber der Risiken und der Bedrohung der Bevölkerung eines fremden Landes bewusst gewesen seien. Aus diesem Grund hätten sie es nicht sofort getan.

Geht es nach Ihnat, sei dies nicht das erste Mal gewesen, dass Russland Provokationen inszeniert, in denen der Luftraum von Drittstaaten verletzt wird. Insbesondere in Moldawien seien solche Fälle bereits registriert worden. “Bitte beachten Sie! Mit solchen Aktionen bedroht Russland unmittelbar das Nordatlantische Bündnis. Immerhin ist Rumänien Mitglied der NATO. Deshalb muss die internationale Gemeinschaft mit Nachdruck reagieren. Darüber hinaus benötigt die Ukraine moderne Luftabwehrsysteme und Waffen, einschließlich Kampfjets, um zu verhindern, dass russische Terroristen unsere unschuldige Bevölkerung töten und die zivile Infrastruktur zerstören”, so Ihnat. 

Die NATO will Präsenz in Rumänien stärken

Im Januar 2023 hat die NATO bekannt gegeben, dass sie die Stationierung von AWACS-Flugzeugen in Bukarest vorbereitet. Diese sollen die verstärkte Präsenz des Bündnisses in der Region unterstützen und die militärischen Aktivitäten Russlands überwachen.

"Da Russlands illegaler Krieg in der Ukraine weiterhin den Frieden und die Sicherheit in Europa bedroht, kann es keinen Zweifel an der Entschlossenheit der NATO geben, jeden Zentimeter des Bündnisgebiets zu verteidigen", betonte NATO-Sprecherin Oana Lungescu.

24tv.ua/reuters/adn