Finnlands größte Tageszeitung: Polen entwickelt sich zu Militärmacht und verstärkt seine Rolle im Baltikum

Ein starkes Polen, das sich zu einer regionalen und europäischen Militärmacht entwickelt, sei jetzt ein wünschenswerter Nachbar für die baltischen Staaten. Polens strategische Verteidigungspläne beinhalten nicht nur eine verstärkte Präsenz in Litauen, sondern auch in Estland, wo die Verteidigung gegen Russland beginnt, schreibt Helsingin Sanomat.

Helsiński dziennik zwrócił uwagę, że dążenie Polski do uzyskania pozycji militarnego mocarstwa, spotyka się obecnie z "pozytywnym odzewem"

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„Mehr Polen in Litauen" lautete der Titel eines Artikels über die Rolle Polens im Sicherheitssystem der baltischen Region in Finnlands größter Tageszeitung.

Das Blatt zitiert darin ein Gespräch zwischen den Präsidenten Polens und Litauens über die Stärkung der militärischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Erwähnt wird die potenzielle Möglichkeit einer rotierenden oder ständigen Präsenz des polnischen Militärs in Litauen, sowie Polens konsequente Aufrüstung.

Polen als Sicherheitsgarant

„HS" beruft sich auch auf einen Artikel des polnischen Botschafters bei der NATO aus dem vergangenen Jahr mit dem Titel "Polen ist vom Sicherheitsempfänger zu ihrem Hauptgaranten in Mitteleuropa geworden". Laut den von der Zeitung zitierten Experten strebe Warschau einen größeren Einfluss in den Kommandostrukturen der NATO an, unter anderem durch eine stärkere Präsenz Polens außerhalb seines Territoriums. Polen entwickele eine Strategie für die Verteidigung seines eigenen Landes, das nicht nur an das russische Königsberg grenzt, sondern auch eine lange Grenze mit Weißrussland hat, heißt es.

Auf dem Weg zur militärischen Supermacht

Wie die Tageszeitung schreibt, gehören Polens Verteidigungsausgaben im Verhältnis zum BIP zu den höchsten unter den NATO-Verbündeten. Gleichzeitig strebe Polen danach, nicht nur in der Region, sondern auch auf europäischer Ebene eine militärische Supermacht zu werden. In Litauen, Lettland und Estland stoße dies auf ein „positives Echo", lesen wir, zumal diese Länder nicht zu denen gehören, die Polen in seinem Streit mit der EU über die Rechtsstaatlichkeit kritisieren. Die Beziehungen zwischen Polen und den baltischen Staaten seien nach der russischen Aggression gegen die Ukraine noch enger geworden, so die Tageszeitung aus Helsinki.

Drei-Meeres-Initiative

Ein weiteres Beispiel für Polens internationale Aktivitäten, die seine Position in Europa stärken, so die finnische Zeitung, sei die Drei-Meeres-Initiative. Sie bringe 12 mittel- und osteuropäische EU-Länder von Bulgarien bis Estland im Bereich der Wirtschafts- und Energiezusammenarbeit zusammen.

Darüber hinaus sei der Einfluss Polens in der EU seit dem Krieg in der Ukraine gestiegen. Polen stehe an vorderster Front, um der Ukraine zu helfen, indem es u.a. mehr Sanktionen gegen Russland fordere.

Das Blatt betont auch die kritische Linie der deutschen Politik gegenüber Polen und die Rivalität mit Deutschland.

PAP/ps