Deutsche Redaktion

Krisenstab soll Umweltkatastrophe verhindern

14.06.2023 11:16
Nach dem jüngsten Massensterben von Fischen im Südwesten Polens hat die polnische Umweltministerin einen Krisenstab eingerichtet. 
Im Juli und August waren in der Oder auf polnischer und deutscher Seite massenhaft tote Fische entdeckt und eingesammelt worden.
Im Juli und August waren in der Oder auf polnischer und deutscher Seite massenhaft tote Fische entdeckt und eingesammelt worden.PAP/Marcin Bielecki

Fast eine Tonne toter Fische wurde aus dem Gliwice-Kanal gezogen, der in die Oder mündet. Das Fischsterben hat Befürchtungen ausgelöst, dass sich die Umweltkatastrophe vom letzten Jahr wiederholen könnte. Man geht davon aus, dass die Katastrophe durch Goldalgen verursacht wurde. Die Algen können Giftstoffe produzieren, die für Fische tödlich sind. „Da es in diesem Jahr bereits drei Fälle von Fischsterben gegeben hat. habe ich beschlossen, dass wir auf Krisenmanagement umschalten müssen“, sagte Anna Moskwa am Mittwoch dem Polnischen Rundfunk.

„Drei Fälle... sind ein wichtiges Warnsignal, dass wir auf eine Wiederholung der Situation vom letzten Jahr vorbereitet sein müssen“, betonte Moskwa.

Sie fügte hinzu, dass die Temperatur in der Oder „stark angestiegen“ sei.

Seit Samstag wurden im Gleiwitzer Kanal rund 820 Kilogramm tote Fische gefunden. Wie das Umweltministerium am Montag mitteilte, haben die Untersuchungen ergeben, dass die Sauerstoffkonzentration im Wasser lokal auf 28 Prozent gesunken ist. Die örtlichen Behörden haben inzwischen beschlossen, Sauerstoff in den Kanal zu pumpen, um das Algenwachstum zu verhindern.

Im Juli und August letzten jahres waren in der Oder auf polnischer und deutscher Seite massenhaft tote Fische entdeckt und eingesammelt worden. Auf polnischer Seite waren es 249 Tonnen. Nach einer langwierigen Suche nach den Ursachen für das Fischsterben war in Wasserproben sowohl in Polen als auch in Deutschland die Algenart Prymnesium parvum nachgewiesen worden. Sie kann ein für Fische tödliches Gift bilden.


PAP/jc