Deutsche Redaktion

Ex-Nato-Chef Rasmussen: „Es ist an der Zeit, die Ukraine in die Nato aufzunehmen“

23.06.2023 11:24
Wie Anders Fogh Rasmussen während einer Sicherheitskonferenz am Donnerstag betonte, sei es an der Zeit, die Ukraine an „einen sicheren Ort“ zu bringen – „wie wir es mit Finnland und Schweden tun“. 
Anders Fogh Rasmussen ist inzwischen offizieller Berater des ukrainischen Prsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Anders Fogh Rasmussen ist inzwischen offizieller Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. RITZAU SCANPIX / Reuters / Forum

„Es ist an der Zeit, die Ukraine in die Nato aufzunehmen“, sagte der ehemalige NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in Warschau. Wie Rasmussen während einer Sicherheitskonferenz am Donnerstag betonte, sei es an der Zeit, die Ukraine an „einen sicheren Ort“ zu bringen – „wie wir es mit Finnland und Schweden tun“. Wie der Däne hinzufügte, wäre dies ein Präzedenzfall. „Noch nie wurde ein vom Krieg zerrüttetes Land in die Allianz eingeladen, deswegen muss diese Frage mit Bedacht erwogen werden".

Sollte Kiew auf dem Gipfeltreffen der Allianz in Vilnius keine konkreten Sicherheitsgarantien erhalten, könnten Nato-Staaten auf eigene Faust handeln. Wenn sich die Nato nicht auf einen klaren Weg für die Ukraine einigen kann, besteht die klare Möglichkeit, dass einige Länder einzeln Maßnahmen ergreifen", so Rasmussen.

Polens Warnungen vor Russland hätten „ernster genommen werden müssen“.

Der Politiker sagte auch, dass Polen und die baltischen Staaten „seit Jahrzehnten“ vor der Bedrohung durch den russischen Staatschef Wladimir Putin gewarnt hätten und erinnerte an die Worte des verstorbenen polnischen Präsident Lech Kaczyński aus dem Jahr 2008. „In seiner Rede warnte Lech Kaczyński davor, dass Putin Georgien und dann die Ukraine, die baltischen Staaten und schließlich auch Polen angreifen würde … Ich wünschte, seine Worte wären damals ernster genommen worden", so Rasmussen.

Am 11. und 12. Juli kommen die Vertreter der Nato-Staaten in der Hauptstadt Litauens zusammen, um etwa über den weiteren Umgang mit der Ukraine zu beraten.

PAP/jc