Deutsche Redaktion

Polen verurteilt Putins „pseudo-historische" Aussagen

22.07.2023 21:00
Das polnische Außenministerium hat am Samstag den russischen Botschafter einbestellt. Der Grund seien Putins Bemerkungen vom Freitag, wonach Polen seine Unabhängigkeit dank der Bemühungen Josef Stalins wiedererlangt habe. 
Paweł Jabłoński
Paweł Jabłoński P. Chmielewski/Polskie Radio

„Der Botschafter der Russischen Föderation Sergej Andrejew erschien im Außenministerium, das Treffen begann um 10 Uhr und war kurz", teilte der Diplomat nach dem Treffen mit. Wie Jabłoński berichtete, sei der russische Botschafter während des Treffens sehr nervös gewesen. Seine Haltung sei unfreundlich gewesen und sein Verhalten habe nicht den Regeln des diplomatischen Protokolls entsprochen. Dies wäre nicht das erste Mal gewesen, und das Verhalten des Botschafters spiegele die Haltung des Landes wider, das er vertrete, so der stellvertretende Außenminister.

Zu Putins Äußerungen sagte Jabłoński, „solche pseudo-historischen Äußerungen sind Aktionen, die Polen nur als Provokation wahrnimmt. Wir verurteilen solche Versuche, die Geschichte zu ändern. Wir verurteilen, dass dies für Propagandazwecke und hybride Kriegsführung ausgenutzt wird."

Zuvor hatte der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki am Freitag auf Twitter erklärt: „Stalin war ein Kriegsverbrecher, der für den Tod von Hunderttausenden von Polen verantwortlich war. Die historische Wahrheit ist über jeden Zweifel erhaben."

Putin bezeichnete die westlichen Gebiete Polens als „Geschenk des sowjetischen Diktators an die Polen". Ihm nach würde Warschau auch eine Intervention in der Ukraine und die Annexion von Teilen ihres Territoriums planen. Warschau weise diese Behauptung entschieden zurück, teilte Jabłoński gegenüber der polnischen Presseagentur PAP mit.


PAP/ps