Wie das Blatt berichtet, sei die Art im polnischen Roten Buch der Pflanzen von 2014 aufgeführt und stehe auch auf der Roten Liste der Pflanzen und Pilze Polens von 2006 und 2016. Darauf stünden Pflanzen, die in Polen bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht seien. Der nun entdeckte Kiel-Lauch gelte in Polen seit 2016 als ausgestorben.
An drei verschiedenen Orten sei Jolanta Harna auf die Pflanze gestoßen. Wie die Biologin erklärte, sei der Kiel-Lauch vor 99 Jahren in Polen als nicht existent erklärt worden. Im Jahr 1924 wurde er noch im Bielinek-Reservat an der Oder gefunden, doch auch dort sei er verschwunden. Im Jahr 2017 habe man ihn in der Stadt Toruń/Thorn gefunden, so die Biologin. „Er wurde als botanische Kuriosität betrachtet, aber als anthropomorphe Position, was bedeutet, dass er von Menschen dorthin geschleppt wurde.“, erklärt sie. In der Nähe von Osławica komme der Schopfknoblauch dagegen offenbar an einem natürlichen Standort vor.
Insgesamt sei die Gemeinde Komańcza in Bezug auf die Vegetation sehr interessant, so Jolanta Harna weiter. Im 19. Jahrhundert sei das Gebiet sehr dicht besiedelt gewesen und jedes Fleckchen Land landwirtschaftlich genutzt worden. Seltene Wildpflanzen hätten nur an Orten überlebt, die nicht landwirtschaftlich genutzt wurden: An Schluchten, alten Straßen, Böschungen oder steilen Hängen. „Und dort sind sie auch heute noch zu finden“, erklärt die Forscherin.
„Wir haben viele solcher Orte. Auf einer xerothermen Wiese in Komańcza selbst wächst zum Beispiel Bitterkraut und in Kulaszny gibt es Steppen-Gnidosh. Das sind die einzigen Orte in Polen, wo diese Pflanzen vorkommen. Und wir haben auch eine Menge sehr interessanter Orchideen", fügte sie hinzu und kündigte an, nach weiteren Standorten des Kiel-Lauch zu suchen.
PAP/js
