Deutsche Redaktion

Historische Drucke aus Warschauer Universitätsbibliothek entwendet – Internationale Verstrickungen vermutet

05.11.2023 19:16
Alojzy Nowak, der Rektor der Universität, schätzt den Schaden auf etwa eine halbe Million Euro. Untersuchungen deuten darauf hin, dass einige der entwendeten Drucke, darunter wertvolle Erstausgaben, bereits auf Auktionen im Ausland verkauft wurden.
Najwięcej stypendiów zostało przyznanych młodym naukowcom zgłoszonym przez: Uniwersytet Warszawski
Najwięcej stypendiów zostało przyznanych młodym naukowcom zgłoszonym przez: Uniwersytet Warszawski ArtMediaFactory/Shutterstock

In der Universitätsbibliothek Warschau (BUW) sind seit vergangenem Dezember etwa 80 wertvolle Drucke aus dem 19. Jahrhundert verschwunden. Der Verdacht fällt auf eine international agierende kriminelle Gruppe. Bereits Ende 2022 soll die Polizei die BUW über Ermittlungen zu Diebstählen in der lettischen Nationalbibliothek informiert haben.

Alojzy Nowak, der Rektor der Universität, schätzt den Schaden auf etwa eine halbe Million Euro. Untersuchungen deuten darauf hin, dass einige der entwendeten Drucke, darunter wertvolle Erstausgaben, bereits auf Auktionen im Ausland verkauft wurden.

Im Zuge des Diebstahls wurde die Direktorin der Bibliothek, Anna Wolodko, entlassen, da sie es versäumt hat, das Ausmaß der Verluste zu melden, die von der Polizei bereitgestellten Informationen weiterzuleiten oder die ebenfalls von Diebstählen betroffene lettische Nationalbibliothek zu kontaktieren. Der Rektor betonte, dass die gestohlenen Bücher, erkennbar an den Bibliotheksstempeln, unbeachtet auf internationalen Auktionen feilgeboten wurden, was auf ein schwerwiegendes Versäumnis in der Sicherheitsführung der BUW hindeutet. Als Beispiel nannte er eine bereits für 30.000 Euro versteigerte Erstausgabe von Puschkin. "Bei der Aufsicht über die wertvollen Sammlungen der BUW hat es ein enormes Maß an Nachlässigkeit gegeben", so Rektor Nowak in einer Stellungnahme.

Die Staatsanwaltschaft Warschau hat die Ermittlungen übernommen. Den Tätern droht eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. 

PAP/rdc.pl/ps/adn