„Er hielt die Sonne an und bewegte die Erde“, dieses Sprichwort kennt jeder Pole, aber nicht jeder Franzose, erklärte die Direktorin des Polnischen Instituts in Paris, Joanna Wajda. Wie Wajda hinzufügte, befinden sich in der französischen Nationalbibliothek 13 Millionen verschiedene Drucke, darunter etwa 30, die sich auf Nikolaus Kopernikus beziehen.
Kopernikus leistete er einen bahnbrechenden Beitrag zur wissenschaftlichen Revolution und stürzte ein althergebrachtes Weltbild, das bis in die Antike zurückreichte, betonte Wajda.
Eine Stunde lang konnten die Besucher in der Abteilung für seltene Bücher unter anderem drei Exemplare der ersten Ausgaben von Kopernikus' bahnbrechendem Werk "Über die Umlaufbahnen der Himmelssphären" aus dem Jahr 1543 bewundern. Auch alte Drucke aus dem siebzehnten Jahrhundert von Galilei, Kepler und Hevelius waren zu sehen.
„Man kann sehen, wie in dieser Zeit - vor dem Internet und dem Telefon - diese wissenschaftlichen Innovationen zirkulierten und jeder über diese wissenschaftlichen Entdeckungen Bescheid wusste“, sagte Elisabeth Walle, eine Mitarbeiterin der Nationalbibliothek.
Die alten Drucke im Wert von mehreren hunderttausend Euro kehren nun in die Lagerräume der Pariser Bibliothek zurück, wo sie unter Aufsicht französischer Restauratoren sicher gelagert werden.
Mit seinem Werk „De revolutionibus orbium coelestium“ (Über die Umlaufbahnen der Himmelssphären) stellte Kopernikus das bis dahin geltende Denken, dass der Mensch und die Erde im Mittelpunkt des Universums stehen, auf den Kopf. Seine Entdeckung, die Heliozentral-Theorie, löste nicht nur eine wissenschaftliche Revolution aus. Kopernikus gilt auch als einer der Wegbereiter der Menschheit vom Mittelalter in die Neuzeit. Diese wird auch als „Kopernikanische Revolution“ bezeichnet.
IAR/jc