Wie Sikorski auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos betonte, habe die Unterstützung des Westens es der Ukraine ermöglicht, die Kontrolle über die Handelsrouten am Schwarzen Meer wiederzuerlangen. Er wies darauf hin, dass Polen "die Frage der Waffenlieferungen mit neuen Augen betrachte" und fügte hinzu, dass einige westliche Medien den Sieg der Ukraine im Schwarzen Meer unterschätzt hätten.
Die Ukraine könne nun wieder – nicht mit Putins Zustimmung, sondern trotz Putin – ihr Getreide an die Westküste des Schwarzen Meeres exportieren, sagte er.
Radosław Sikorski zufolge ist dies ein großer Erfolg, da das ukrainische Getreide nach Afrika und China gehen wird und nicht unbedingt auf den europäischen Markt.
Sikorski hofft auf EU-Finanzhilfen für Kiew
Sikorski äußerte die Hoffnung, dass der EU-Sondergipfel am 1. Februar neue Finanzhilfen für die Ukraine bewilligen werde und Ungarn die Blockade des EU-Hilfspakets für Kiew beenden werde. Schließlich habe das Paket „die feste Unterstützung von 26 Staats- und Regierungschefs“, sagte er.
Das Hilfspaket für die Ukraine sollten eigentlich Anfang Dezember 2023 beim regulären EU-Gipfel in Brüssel vereinbart werden. Ungarns Regierungschef Victor Orbán verhinderte den Beschluss allerdings mit seinem Veto. Er hatte die Haushaltspläne zuvor mehrfach kritisiert. Gleichzeitig hatte er bemängelt, dass die EU für Ungarn vorgesehene Gelder aus dem Gemeinschaftshaushalt eingefroren hat – aus seiner Sicht zu Unrecht.
Sollte in den kommenden Wochen keine Lösung mit Ungarn gefunden werden, wollen die anderen EU-Staaten offenbar ohne ihn im 26er-Kreis handeln.
Quelle: PAP/jc