Deutsche Redaktion

Premierminister warnt vor neuen geopolitischen Herausforderungen

12.02.2024 10:05
Wie Donald Tusk am Sonntag bei einem Treffen mit Einwohnern von Morąg (Woiwodschaft Ermland-Masuren) betonte, brauche die EU eine gemeinsame Verteidigungspolitik. Die Europäische Union kann „nicht ein wirtschaftlicher und zivilisatorischer Riese sein und ein Zwerg, wenn es um Verteidigungsfragen geht“, warnte Tusk und fügte hinzu, dass „Russland, China, Iran und Nordkorea eine Achse sind, die „ein wenig an die Zeit des Kalten Krieges erinnert.“
Donald Tusk
Donald Tuskgov.pl

„Hinzu kommt, dass wir einen heißen Krieg direkt an unseren Grenzen haben. Wir können es uns als Polen und Europa nicht leisten, in dieser Frage ein Risiko einzugehen.“ Der Regierungschef erinnerte daran, dass „die EU eine achtmal größere Wirtschaft als Russland hat (…) 16 Billionen Euro - das ist das Einkommen der EU, gegenüber 2 Billionen Euro in Russland (…) Die russische Wirtschaft hat gegenüber der europäischen überhaupt keine Chance.“

„Wir müssen die Politiker und Gesellschaften Europas für eine gemeinsame, intensive Verteidigungspolitik sensibilisieren, die als gemeinsame Investition verstanden wird. Europäisches Geld muss auch in die Verteidigung fließen. Wir als Anrainerland Russlands - mit einer Front - müssen eine gigantische Anstrengung unternehmen, und zwar eine gemeinsame Anstrengung. Hier kann es keine Einteilung in links, rechts, Mitte geben“, betonte Tusk.

Nach Ansicht des Premierministers bedarf es einer weitsichtigen Politik und des Wiederaufbaus möglichst guter Beziehungen zu allen EU-Mitgliedern. „Das ist einer der Gründe, warum ich morgen (Montag - Anm.d.Red.) in Paris und Berlin sein werde. Ich möchte das Weimarer Dreieck, d.h. die Zusammenarbeit zwischen Polen, Deutschland und Frankreich, so schnell wie möglich wiederherstellen. Dies ist aus sicherheitspolitischer Sicht wichtig. Frankreich verfügt über umfangreiche Nuklearkapazitäten und ist damit ein Schlüsselstaat der NATO, wenn es um das Kräftemessen zwischen der EU und Russland geht“, erklärte der Premierminister.


Quelle: IAR/jc