Deutsche Redaktion

Polen und Estland vertiefen beidseitige Sicherheitsbeziehungen und Energieziele

15.02.2024 06:48
Polens Außenminister und sein estnischer Amtskollege haben am Mittwoch die Partnerschaft zwischen ihren Ländern bekräftigt. Gemeinsam wollen sie die regionale Sicherheit stärken, die Zusammenarbeit im Energiebereich ausbauen und die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Invasion unterstützen. 
Minister spraw zagranicznych Estonii Margus Tsahkna spotkał się w Warszawie z polskim szefem dyplomacji Radosławem Sikorskim
Minister spraw zagranicznych Estonii Margus Tsahkna spotkał się w Warszawie z polskim szefem dyplomacji Radosławem SikorskimMSZ/Sebastian Indra

Wie Sikorski auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Warschau betonte, seien Sicherheit und Energie grundlegende Elemente des Dialogs zwischen Polen und Estland. Im Kontext der osteuropäischen Politik lobte er Estland in diesen Bereichen als einen der engsten Verbündeten und Partner Polens. Sikorski unterstrich auch den ständigen Beitrag Polens zur baltischen Luftraumüberwachung, wobei polnische Piloten vor kurzem ihre 12. Rotation vom Stützpunkt Amari in Estland aus begannen.

Tsahkna erklärte gegenüber Reportern, beide Nationen hätten „dasselbe Verständnis von Geschichte und Zukunft". Als Zeichen der Solidarität und der gemeinsamen strategischen Interessen versprachen die Minister nachdrücklich, die Ukraine weiterhin zu stärken. Dazu sollten eingefrorene russische Vermögen und weitere Sanktionen gegen Russland eingesetzt werden, um dessen militärische Kapazitäten zu schwächen.

Beide Minister forderten zudem rechtliche, finanzielle und wirtschaftliche Konsequenzen für das Vorgehen Moskaus. Damit demonstrierten sie eine vereinte Haltung für den Widerstand der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg, berichtete die Nachrichtenagentur des Polnischen Rundfunks IAR.

Sikorski und Tsahkna riefen die Europäische Union zu Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und einer engeren Zusammenarbeit zwischen Kiew und der NATO auf. Notwendigkeit sei eine Mitgliedschaft der Ukraine sowohl im Militärbündnis als auch der EU. Ihnen zufolge müsse der bevorstehende NATO-Gipfel in Washington diese Ziele voranbringen.

Nach früheren Andeutungen des ehemaligen US-Präsidenten, Donald Trump, die USA würden NATO-Staaten nicht bedingungslos verteidigen, kritisierte Sikorski die Vorstellung von der NATO als „reines Sicherheitsunternehmen". Er forderte die internationalen Staats- und Regierungschefs auf, ihren Einfluss zu nutzen, um eine anhaltende Hilfe durch die Vereinigten Staaten für die Ukraine sicherzustellen.

Wie Tsahkna abschließend erklärte, hätten die baltischen Staaten nur einen begrenzten Zeithorizont von einigen Jahren, um sich auf „Russlands Test der NATO" vorzubereiten. Medienberichten zufolge werde Polens Luftwaffe langfristig über 64 moderne F-35-Kampfflugzeuge aus den USA verfügen, genauso viele, wie Finnland bestellt hat. Zusammen hätten beide Länder die größte F-35-Flotte in Europa.


Quelle: IAR/ps