Deutsche Redaktion

Neues Gesellschaftsspiel mit historischem Bezug

15.02.2024 11:04
Um polnische Untergrundsoldaten während des Zweiten Weltkriegs geht es im neuen Gesellschaftsspiel „Cichociemni. Fallschirmspringer der Heimatarmee“. Das Spiel wurde vom Krakauer Institut für Nationales Gedenken (IPN) produziert, wo zur Premiere am Mittwoch ein kleines Turnier stattfand.
Mit Cichociemni. Spadochroniarze AK gibt es ein neues Gesellschaftsspiel auf dem Markt. Die Premiere fand am Mittwoch in Krakau statt.  fot. PAPŁukasz Gągulski
Mit „Cichociemni. Spadochroniarze AK” gibt es ein neues Gesellschaftsspiel auf dem Markt. Die Premiere fand am Mittwoch in Krakau statt. fot. PAP/Łukasz Gągulskifot. PAP/Łukasz Gągulski

"Unsere Idee war, ein Spiel zu kreieren, dass Spaß macht. Aber das versteckte Ziel ist, dass die Kinder beim Spielen gleichzeitig viel darüber lernen, wer die Cichociemni und die Heimatarmee waren“, sagte der Direktor der IPN-Zweigstelle Filip Musiał zur Premiere.

Bei den Cichociemni habe es sich um eine Gruppe von 316 Offizieren und Soldaten des polnischen Untergrundstaates gehandelt, die während des Zweiten Weltkriegs mit dem Fallschirm im besetzten Land abgesetzt worden seien, erinnerte er. "Unter den fast 400.000 Soldaten der Heimatarmee, die unsere Untergrundarmee in ihrer Blütezeit zählte, scheinen 316 Personen nicht viel zu sein. Aber wenn man sich anschaut, wo die Cichociemni waren, an welchen Aktionen sie teilnahmen, welche Funktionen sie innehatten, zeigt sich, dass diese 316 Personen das Rückgrat waren, auf dem die wichtigsten Aktivitäten der Heimatarmee beruhten“, betonte Filip Musiał.

Konzipiert wurde das Brettspiel von Łukasz Płatek und Piotr Żyłko. "Die Idee für das Spiel entstand aus der Faszination für das Leben, die Entscheidungen, Werte und Taten dieser außergewöhnlichen Soldaten. Brettspiele erleben seit einigen Jahren eine Renaissance, und ich hoffe, dass unser Spiel von allen Generationen erreicht wird“, sagte Łukasz Płatek bei der Veranstaltung am Mittwoch.

Wie die Macher erklärten, seien die Missionen, die von den Spielerinnen und Spielern ausgeführt würden, echte Aktionen, die die Cichociemni damals vorbereitet, überwacht oder durchgeführt haben. Auch die grafischen Details auf der Schachtel, dem Spielbrett und den Karten, die zitierten Namen der Ausbildungszentren, Beschreibungen der Flüge, Missionen und Fähigkeiten der Springer seien vereinfachte Abbildungen des tatsächlichen Schicksals.

"Wir haben uns ein Ziel gesetzt: Jedes Element, jeder Spielzug, jede Mechanik, jede Karte muss vor Geschichte triefen, das heißt, sie muss wahr sein. Man könnte sagen, dass wir dieses Spiel nicht erschaffen haben, wir haben nur in die reiche Literatur, die Dokumente, die Erinnerungen gegriffen und sie einfach mit verschiedenen Spielzügen, Karten, möglichen Interaktionen ausgestattet“, betonte Łukasz Płatek. Außerdem wies er darauf hin, dass es kein reines Zufallsspiel sei. Es gebe also keine „Ahistorizität“, denn statt zu würfeln müssten die Spieler in jeder Runde eine Entscheidung treffen.
 
PAP/js