Deutsche Redaktion

Ukrainische Transportunternehmen stellen polnischen Bauern Ultimatum

19.02.2024 13:13
Als Reaktion auf die Blockade der Grenze durch polnische Bauern werden ukrainische Spediteure ab Dienstag eine Protestaktion an drei Grenzübergängen zu Polen starten, berichtete die ukrainische Nachrichtenseite Ukrinform. Die Demonstrationen sollen an den Grenzübergängen in Rawa Ruska-Hrebenne, Krakowiec-Korczowa und Szeginie-Medyka stattfinden. 
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Bild:PAP/Wojtek Jargiło

Sie sollen ab Dienstag rund um die Uhr bis zum 15. März oder bis zur Freigabe der Grenze durch protestierende polnische Bauern andauern. „Das Ziel der friedlichen Versammlung ist es, den Protest der ukrainischen Transportunternehmen gegen die Blockade des Güterverkehrs auszudrücken, die im November 2023 begonnen hat. Dies verursacht große finanzielle Verluste für die internationale Straßentransportbranche der Ukraine, die Exporteure und Importeure beider Länder und die ukrainische Wirtschaft und schwächt die Verteidigungsfähigkeit unter dem Kriegszustand", sagte der Leiter der ukrainischen Organisation Internationaler Straßentransporteure, Wolodymyr Michalewitsch im Gespräch mit Ukrinform.

Der Organisator der Protestaktion werde, „die Kontrolle und die geordnete Durchfahrt durch diese Grenzübergänge sicherstellen und nicht zulassen, dass polnische LKW von der allgemeinen LKW-Warteschlange abzweigen", berichtete das Nachrichtenportal.

Nach Angaben des ukrainischen Infrastrukturministeriums stehen etwa 3.000 Lastwagen an der Grenze auf der polnischen Seite Schlange.

Hintergrund des Protests ist der seit zwei Jahren anhaltende Ärger über die unkontrollierte Einfuhr ukrainischer Agrargüter, die den polnischen Markt erheblich belastet. Die Forderungen der Landwirte umfassen nicht nur eine konsequente Anpassung der Importe an europäische Standards, sondern auch eine grundlegende Überarbeitung der Europäischen Agrarpolitik. Diese wird von den Landwirten als überbürokratisiert wahrgenommen, was die Pflanzen- und Tierproduktion einschränkt und zu wenig Rücksicht auf die landwirtschaftlichen Besonderheiten in den verschiedenen Regionen der EU nimmt. 


Quelle: PAP, wnp.pl/ps