Deutsche Redaktion

Europa begeht Tag der Erinnerung an die Gerechten

06.03.2024 12:02
Der erste und bisher einzige Garten der Gerechten in Polen wurde 2014 in Warschau-Muranów angelegt. Geehrt wurden Persönlichkeiten wie Marek Edelman und Jan Karski. Seitdem werden jedes Jahr drei weitere Personen geehrt – nicht nur Polen, sondern alle, die als Vorbilder gelten können.
Ogród Sprawiedliwych w Warszawie
Ogród Sprawiedliwych w WarszawieWikimedia Commons CC BY-SA 3.0 PL/Adrian Grycuk

Am 6. März wird der Europäische Tag der Erinnerung an die Gerechten begangen, den das Europäische Parlament im Jahr 2012 ins Leben gerufen hatte. Er ehrt Menschen, die sich im 20. und 21. Jahrhundert gegen totalitäre Regime und Massenverbrechen gestellt und sich stets bereit erklärt haben, Opfern zu helfen, Leben zu retten und die Menschenwürde zu verteidigen. Der Tag würdigt jene, die sich für Gerechtigkeit einsetzten und mutig für Freiheit und Wahrheit standen. Die Idee lehnt sich an die von Israel verliehene Auszeichnung „Gerechter unter den Völkern“ an, die Personen ehrt, die Juden während des Holocausts retteten.

Die Europäische Parlamentsresolution hat das Konzept der Gerechten erweitert, um jene einzuschließen, die sich Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Totalitarismus entgegengestellt haben. In Dutzenden von Ländern entstanden lokale Gärten der Erinnerung an die Gerechten und Komitees, die diesen Titel verleihen. Jedes Jahr werden in diesen Gärten Bäume gepflanzt, die jene ehren, die das Leben anderer gerettet oder sich für die menschliche Würde eingesetzt haben.

Initiator des Gedenktages war das Komitee des Weltgartens der Gerechten GARIWO in Italien, das vorschlug, weltweit Gärten der Gerechten nach dem Vorbild des Gartens im Yad Vashem-Institut in Jerusalem zu schaffen. Dort werden Personen geehrt, die Juden während des Holocausts retteten.

Die Bäume der Gerechten werden im Frühling gepflanzt. Der erste und bisher einzige Garten der Gerechten in Polen wurde 2014 in Warschau-Muranów angelegt. Geehrt wurden Persönlichkeiten wie Marek Edelman und Jan Karski. Seitdem werden jedes Jahr drei weitere Personen geehrt – nicht nur Polen, sondern alle, die als Vorbilder gelten können.

Die Auswahl der Gerechten trifft ein Komitee, das aus Persönlichkeiten aus Bildung, Politik, Kultur und der öffentlichen Verwaltung besteht. Geehrt werden können nur verstorbene Personen. Neben den Bäumen informieren Gedenktafeln über die Taten der Geehrten.

Der Tag der Erinnerung an die Gerechten wird zum Gedenken an Mosze Bejski, den Initiator der Gärten der Gerechten in Jerusalem, eben am 6. März begangen. Bisher wurden Gärten der Gerechten in Ländern wie Armenien, Bosnien, Ruanda und Frankreich angelegt.

IAR/adn