Wie der ehemalige polnische Staatschef im Vorfeld des 25. Jahrestages des Beitritts Polens zum Bündnis betonte, müsse Europa sein Engagement in der NATO verstärken. Es sei für alle NATO-Staaten von entscheidender Bedeutung, die Aufrechterhaltung der Integrität, die Wirksamkeit und die Verteidigungs- und Abschreckungsbereitschaft des Bündnisses zur Priorität zu machen, sagte Kwaśniewski.
Er wies auch auf die mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus und seine „skeptische Haltung" gegenüber der NATO hin.
„Ich denke, dass die wichtigste Aufgabe aller NATO-Länder derzeit darin besteht, die Integrität des Bündnisses aufrechtzuerhalten und diese Struktur als wirksam, einsatzbereit und wirklich zur Verteidigung und vor allem zur Abschreckung bereit zu halten", erklärte er.
Als nächste notwendige Veränderung in der Allianz hob der ehemalige Präsident die „stärkere Beteiligung Europas an den NATO-Strukturen" hervor.
Bislang sei es für die europäischen Länder bequem gewesen, sich auf die Unterstützung der USA zu verlassen. Jetzt müsse Europa „mehr zu Sicherheitsfragen beitragen, seine Verteidigungsindustrie stärken und in erster Linie über gemeinsame schnelle Eingreiftruppen und in Zukunft vielleicht über eine europäische Armee nachdenken", betonte er.
Kwaśniewski erinnerte auch an den historischen Moment, als er am 26. Februar 1999 die Dokumente zur Ratifizierung der polnischen Mitgliedschaft in der NATO unterzeichnete.
Am Dienstag, den 12. März, jährt sich zum 25. Mal der Tag, an dem die Außenminister Polens, Tschechiens und Ungarns in Gegenwart der US-Außenministerin Madeleine Albright in der US-Stadt Independence offiziell die Dokumente über ihren Beitritt zur NATO überreichten.
PAP/ps