Deutsche Redaktion

Außenminister: „Deutschland hilft der Ukraine zu langsam"

21.03.2024 09:24
Radosław Sikorski kritisierte Deutschland für seine zögerliche Versorgung der Ukraine mit neuen Waffensystemen. Ein offenes Geheimnis sei indes, dass sich bereits Soldaten aus westlichen Ländern in der Ukraine befänden, so der polnische Chefdiplomat.
Polskę na szczycie V4 w Czechach reprezentuje Radosław Sikorski
Polskę na szczycie V4 w Czechach reprezentuje Radosław SikorskiPAP/EPA/MARTIN DIVISEK

In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur räumte Sikorski ein, dass Deutschland der größte europäische Waffenlieferant für die Ukraine sei. Die entsprechenden Entscheidungen würde Berlin allerdings zu langsam treffen. Sikorski verstehe die historischen Bedenken der Deutschen in Bezug auf Waffenlieferungen. Seiner Meinung nach sollten die Diskussionen zu diesem Thema in Deutschland allerdings schneller ablaufen. Die von Bundeskanzler Scholz blockierten Lieferungen von Taurus-Raketen würden laut Sikorski  die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine erheblich stärken.

Polen will keine Bodentruppen in die Ukraine entsenden

Der Minister bezeichnete als offenes Geheimnis die Tatsache, dass sich bereits westliche Soldaten in der Ukraine befänden. Dabei bezog er sich auf eine kürzliche Aussage von Scholz. Dieser bestätigte indirekt die Präsenz britischer und französischer Truppen auf ukrainischem Gebiet. Radosław Sikorski äußerte sein Verständnis für die französische Entscheidung in dieser Frage. Polen plane jedoch aus historischen Gründen keine Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden, betonte er.

IAR/ps