Polens Außenminister Radosław Sikorski hat am Mittwoch an einem Treffen der Außenminister des Weimarer Dreiecks in Weimar teilgenommen. Wie Sikorski betonte, fand das Treffen der Außenminister an einem wichtigen Ort statt. „Hier traf sich vor 33 Jahren zum ersten Mal das Weimarer Dreieck. Wir leben in einem anderen Europa", sagte er. „Damals waren wir ärmer, aber es schien, dass sich die Welt in Richtung Demokratie und Frieden bewegte. Und leider stehen wir heute vor enormen Herausforderungen für beides". Deshalb müsse man eng mit seinen wichtigsten Partnern zusammenarbeiten. „Zusammen mit Frankreich und Deutschland repräsentieren wir 40 Prozent der Bevölkerung der Europäischen Union und ein Drittel ihrer politischen Macht, so dass die Tatsache, dass wir hier Themen diskutieren können, bevor sie zur Grundlage von Abstimmungen oder Diskussionen werden (...), Polen Einfluss verleiht. Es gibt uns die Möglichkeit, die Sensibilität unserer Region zu vertreten", so Polens Chefdiplomat.
Als das Weimarer Dreieck vor 33 Jahren gegründet worden war, war es „eine Einladung zum Dialog mit dem Entscheidungszentrum der Europäischen Union", bevor wir Mitglied wurden. „Heute hat es einen anderen Charakter. Diese Achse, Warschau-Berlin-Paris, kann wirklich wirksam sein, um die europäische Politik zu stabilisieren", so Sikorski. „Vielleicht ist dies ein Beitrag für die Zukunft: Wir wissen noch nicht, ob wir unterschreiben werden, aber ich kann Ihnen sagen, dass mir der französische Außenminister buchstäblich vor einer Viertelstunde den französischen Entwurf des neuen polnisch-französischen Abkommens überreicht hat", informierte der Außenminister.
Auf die Frage der polnischen Presseagentur PAP, wie stark die Stimme Polens im Weimarer Dreieck sei, sagte der Minister: „Das hängt natürlich von der wirtschaftlichen Stärke und der Bevölkerungszahl des Landes ab, aber auch davon, ob man gute Ideen hat". Er hob die Rolle Polens „in den östlichen Fragen, in den ukrainischen Fragen und bei der Erweiterung" hervor. „Wir waren diejenigen, die vor Putin gewarnt haben, wir haben eine zweigleisige Politik verfolgt: den Versuch der Normalisierung, aber gleichzeitig die Stärkung der militärischen Fähigkeiten und die Warnung der Verbündeten. Und nicht jeder hatte diese Klarheit. Das stärkt unsere Glaubwürdigkeit", so Radosław Sikorski abschließend.
PAP/WNP/ps