Deutsche Redaktion

Komorowski: Freigabe für Angriffe auf Militärstellungen in Russland

10.07.2024 11:23
Die Ukraine sollte die Erlaubnis bekommen, Ziele tief in Russland anzugreifen, sagte der ehemalige Präsident Bronisław Komorowski.
Bronisław Komorowski
Bronisław KomorowskiPAP / Michał Meissner

Wie Komorowski im Infoprogramm Polskie Radio 24 sagte, hoffe er, dass die Vereinigten Staaten dem zustimmen werden. „Die enorme Zurückhaltung und Angst der NATO, der Ukraine die Nutzung der Ausrüstung zu gestatten, die sie von den Vereinigten Staaten erhalten hat, ist ein bisschen unfair“, sagte Komorowski.

„Jeder weiß, dass die Kriegskunst zum Beispiel die Fähigkeit bedeutet, riesige Vorräte und logistische Vorbereitungen, in der Regel in größerer Entfernung vom Kampfgebiet anzusammeln.“ Er fügte hinzu, dass die Ukraine die Chance bekommen sollte, „genau diese Hinterlandstruktur des Gegners anzugreifen“.

Angriffe auf Ziele in Russland

Der Ukraine war es bisher nicht erlaubt, mit westlichem Kriegsgerät auf Ziele in Russland zu feuern. Nun soll die Regel gelockert werden. Die Entscheidung ist ein Ergebnis der jüngsten, verstärkten russischen Angriffe im Grenzgebiet der Region Charkiw. Kiew drängte bereits länger darauf, mit westlichen Waffen auf russisches Staatsgebiet schießen zu dürfen, um russische Anlagen unmittelbar hinter der Grenze angreifen zu dürfen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert seit Monaten das Recht auf einen Einsatz westlicher Waffen gegen russisches Gebiet. Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warb zuletzt nahezu täglich dafür, bestehende Beschränkungen für ukrainische Angriffe zumindest teilweise aufzuheben.

Der ehemalige Präsident Polens betonte auch, dass das Fehlen konkreter Ankündigungen zum Beitritt der Ukraine zur NATO nicht als Enttäuschung angesehen werden könne. Er wies darauf hin, dass die Allianz klar zum Ausdruck bringt, dass sie die Ukraine in ihren Reihen haben möchte, jedoch erst nach dem Krieg.


IAR/jc