Deutsche Redaktion

Außenminister Sikorski: Polnische Studenten in Nigeria sicher

13.08.2024 10:38
„Wir stehen in Kontakt mit den Behörden Nigerias sowie mit den Eltern der festgenommenen Studenten; ich hoffe, dass die Angelegenheit auf dem richtigen Weg ist“, sagte am Montag der Außenminister Radosław Sikorski. 
Radosław Sikorski
Radosław Sikorskiarchiwum PAP/Marcin Obara

„Ich glaube, es gab ein Missverständnis. Sie hatten das Pech, mitten in die politischen Kontroversen in Nigeria zu geraten“, sagte Sikorski am Montag dem privaten Fernsehsender TVN24. „Die Studenten befinden sich in einem Hotel; wir erhalten beruhigende Nachrichten“, fügte der Minister hinzu. Er wies darauf hin, dass er nicht alles sagen könne. „Aber ich hoffe – ich will nichts beschönigen – dass die Angelegenheit auf dem richtigen Weg ist“.

Über die Festnahme von sieben Polen durch die nigerianischen Behörden während der regierungsfeindlichen Demonstrationen, die in den letzten Tagen im Bundesstaat Kano im Norden des Landes stattfanden, berichtete am vergangenen Mittwoch Reuters unter Berufung auf einen Sprecher der nigerianischen Sicherheitskräfte. Es handelt sich um sechs Studenten der Universität Warschau und deren Dozentin.

Wie das Außenministerium betonte, „wurden ihnen keine Anklagen erhoben, und es laufen Verfahren zur Beendigung des klärenden Verfahrens“.


Am Freitag erklärte der stellvertretende Außenminister Jakub Wiśniewski auf einer Pressekonferenz, dass die polnischen Konsularbehörden sofort nach der Festnahme der Polen die notwendigen Maßnahmen ergriffen haben, um die Umstände des Vorfalls zu klären.

„In Nigeria gibt es derzeit Einschränkungen aufgrund der landesweiten massiven und gewalttätigen Unruhen gegen die sich verschlechternde wirtschaftliche Situation im Land. Es gibt eine Ausgangssperre und ein Verbot von Fotografieren und Demonstrationen“, erklärte er.

Wiśniewski sagte auch, dass er während des Treffens am Freitag mit dem Geschäftsträger der nigerianischen Botschaft erfahren habe, dass – laut einiger Quellen – die Studenten an einer Demonstration teilgenommen hätten, „während sie mit russischen Flaggen wedelten“.

„Ich persönlich glaube das nicht. Während des Treffens habe ich gesagt, dass ich überzeugt bin, dass das Verhalten der Studenten aus ihrer Unkenntnis der lokalen Gepflogenheiten, Kultur und Gesetze resultieren könnte“, betonte der Staatssekretär.

Die Demonstrationen in Nigeria dauern seit Anfang August im Rahmen einer Aktion, die von den Organisatoren „10 Tage der Wut“ genannt wird. Den Protesten gehen Zusammenstöße mit der Polizei und Plünderungen, insbesondere im nördlichen Teil des Landes, voraus.


PAP/TVN24/jc