Deutsche Redaktion

Kritik an der Regierung: Opposition fordert Maßnahmen gegen die Goldalge in der Oder

20.08.2024 10:56
Um eine erneute Katastrophe in der Oder aufgrund des Wachstums der Goldalge zu vermeiden, sollten die derzeitigen Regierungsverantwortlichen auf bewährte Lösungen ihrer Vorgänger zurückgreifen, so die Forderung der PiS-Abgeordneten am Montag. Polen brauche eine Regierung, die bei Krisen präsent sei, anstatt sich vor Problemen zu drücken, erklärten die Abgeordneten der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) bei einer Pressekonferenz im Parlament.
W 2022 roku katastrofa środowiskowa w Odrze doprowadziła do masowego śnięcia ryb (na zdjęciu). W tym roku znów pojawiają się informacje o śniętych rybach - tym razem w Kanale Gliwickim
W 2022 roku katastrofa środowiskowa w Odrze doprowadziła do masowego śnięcia ryb (na zdjęciu). W tym roku znów pojawiają się informacje o śniętych rybach - tym razem w Kanale GliwickimPAP/DPA/Patrick Pleul

Die PiS-Abgeordneten Zbigniew Bogucki und Michał Moskal äußerten sich insbesondere zum jüngsten Verbot der Nutzung des Sees Dzierżno Duże und des Gleiwitzer Kanals, das aufgrund der hohen Konzentration von Goldalgen und dem massenhaften Fischsterben verhängt wurde. Sowohl der Gliwicer Kanal als auch die Kłodnica sind Zuflüsse der Oder.

Bogucki äußerte große Zweifel an den Maßnahmen der derzeitigen Regierung im Zusammenhang mit dem Algenwachstum. Seiner Meinung nach habe die PiS-Regierung nach der Oder-Krise 2022 Verfahren entwickelt und eine intensive, detaillierte Überwachung der Oder eingeführt. Heute sei der Fluss einer der am besten überwachten in Europa.

„Dank dieser Maßnahmen konnte im Jahr 2023, trotz sehr ungünstiger Wetterbedingungen wie eines heißen Sommers, niedriger Wasserstände und sehr warmem Wasser, eine Krise vermieden werden. Warum erleben wir im Jahr 2024, unter der Regierung von Donald Tusk und seinen Ministern, eine Wiederholung der Probleme?“ fragte der PiS-Abgeordnete.

Michał Moskal kritisierte ebenfalls die derzeitige Regierung und fragte, warum sie nicht die von der PiS entwickelten Lösungen genutzt habe. „Warum haben die Politiker der heutigen Regierungskoalition nicht darauf zurückgegriffen? Weil sie alles, was während der PiS-Regierung vorbereitet wurde, ablehnen. Sie wollen diese guten Lösungen nicht nutzen und belasten Polen, die polnische Bevölkerung und die Umwelt mit den Folgen,“ urteilte Moskal.

Er forderte die Regierungskoalition auf, unter anderem die Analysen des Instituts für Umweltschutz und des Instituts für Binnenfischerei zu nutzen. „Macht euch endlich an die Arbeit. Polen braucht eine Regierung, die dort präsent ist, wo Krisen entstehen, und nicht eine, die sich vor Problemen drückt und versucht, die Schuld für alles auf ihre Vorgänger abzuwälzen. Nutzt die guten Dinge, die von der PiS hinterlassen wurden,“ fügte er hinzu.

Verbot wird um eine Woche verlängert 

Am Montag kündigte der schlesische Wojewode Marek Wójcik an, das Verbot der Nutzung des Sees Dzierżno Duże und des Gleiwitzer Kanals wegen der hohen Konzentration von Goldalgen um eine weitere Woche bis zum 26. August 2024 zu verlängern. Er informierte darüber, dass die Maßnahmen zur Beseitigung der Folgen des Algenwachstums andauern.

Die Maßnahmen am Dzierżno Duże konzentrieren sich hauptsächlich auf das Abfischen der toten Fische sowie auf die Schaffung geeigneter Bedingungen für die verbleibenden lebenden Fische.

Im Glewitzer Kanal wird die Ausbreitung der Goldalge durch ein Schleusensystem gestoppt. Dort, wo solche Maßnahmen nicht möglich sind, wird ein Experiment mit Wasserstoffperoxid (H2O2) durchgeführt.

Die Ministerin für Klima und Umwelt, Paulina Hennig-Kloska, teilte am Sonntag mit, dass die Dosierung von Wasserstoffperoxid den Gehalt der Goldalge im Wasser um 95 bis 99 Prozent reduziert habe.


PAP/jc

 

Oder: Die Katastrophe könnte sich wiederholen

19.07.2024 07:14
„Es könnte sein, dass die Oder bis zum Ende sterben wird, neben uns, und wir werden es nicht bemerken. Die Katastrophe mag nicht so „spektakulär“ sein wie vor zwei Jahren, weil es einfach weniger Fische gibt. Aber sie dauert an”, warnt im Polnischen Rundfunk Dorota Serwecińska, Spezialistin für den Gewässerschutz bei WWF (World Wildlife Fund) Polen.