Der Besuch von Modi findet im Jahr des 70. Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Polen und Indien statt. Der letzte Besuch eines Regierungschefs aus Delhi in Polen fand vor 45 Jahren statt, als Premierminister Morarji Desai Polen besuchte.
Der stellvertretende Außenminister Władysław Teofil Bartoszewski sagte am Mittwoch, dass die polnische Seite ein Abkommen über eine strategische Partnerschaft mit Indien unterzeichnen möchte. „Endlich beginnen wir, das richtige Niveau in den politischen und diplomatischen Beziehungen zu erreichen“, sagte Bartoszewski. Er fügte hinzu, dass Indien erkannt habe, dass Polen die sechstgrößte Wirtschaft in der EU ist und sich auf eine neue Ebene der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit begeben möchte.
Auf dem Plan steht auch ein Treffen mit den Kapitänen der Männer- und Frauenmannschaft von Kabaddi, eine der ältesten und beliebtesten Sportarten in Indien. Die Polen sind in diesem Sport Europameister.
Nach seinem Besuch in Polen wird der indische Premierminister nach Kiew weiterreisen, wo er am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Gespräche führen wird.
Modis Büro betonte in einer Erklärung, dass der Regierungschef „die Gelegenheit nutzen möchte, frühere Gespräche mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über die Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit fortzusetzen und Perspektiven für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ukraine auszutauschen.“ Modi äußerte als „Freund und Partner“ die Hoffnung auf eine „baldige Wiederherstellung von Frieden und Stabilität in der Region.“
Der Besuch in Kiew wird der erste Besuch eines indischen Premierministers in der Ukraine sein. Das Treffen des indischen Regierungschefs mit Selenskyj wird nur wenige Wochen nach seinen Gesprächen mit Wladimir Putin in Moskau stattfinden. Modi traf den russischen Diktator in der ersten Julihälfte – zu einer Zeit, als eine russische Rakete das Kinderkrankenhaus Ochmatdyt in Kiew traf. Damals starben in der ukrainischen Hauptstadt über 30 Menschen. Selenskyj bewertete den Besuch Modis in Moskau an einem solchen Tag und seine Umarmungen mit Putin als „große Enttäuschung und schweren Schlag für die Bemühungen um Frieden“.
PAP/jc
