Deutsche Redaktion

Tausende Russen gegen Putin und den Krieg in der Ukraine: Ausstellung in Warschau zeigt ihre Gesichter

23.08.2024 06:41
In Warschau wurde am Donnerstag die Ausstellung „Gesichter des russischen Widerstands“ eröffnet. Wie die Veranstalter informieren, gibt die Ausstellung „Einblick in das Schicksal derjenigen, die den Mut hatten, sich gegen die Politik von Wladimir Putin und die russische Invasion in der Ukraine zu stellen.“
Die Ausstellung Gesichter des russischen Widerstands ist noch bis zum 10. September auf dem Jan-Twardowski-Platz in Warschau zu sehen.
Die Ausstellung „Gesichter des russischen Widerstands“ ist noch bis zum 10. September auf dem Jan-Twardowski-Platz in Warschau zu sehen.PolskieRadio

Die Freiluftausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der unabhängigen russischen Organisation Memorial organisiert, die sich seit Jahrzehnten für Menschenrechte und die Aufarbeitung stalinistischer Verbrechen einsetzt.

Unter den ausgestellten Porträts befinden sich auch Bilder von Oppositionellen, die im Zuge eines Gefangenenaustauschs mit dem Westen freigelassen wurden, sowie das Porträt von Alexei Nawalny, der in einer Strafkolonie verstorben ist.

Anna Gavina von Memorial betonte gegenüber dem Polnischen Rundfunk die Bedeutung der Ausstellung: „Wir wollen der Welt zeigen, dass es in Russland Menschen gibt, die gegen den Krieg sind und dafür leiden, ihre Meinung zu äußern.“ Memorial schätzt, dass immer noch Tausende politische Gefangene in russischen Strafanstalten festgehalten werden. Selbst kleine Akte des Widerstands könnten in Russland mit mehrjähriger Haft bestraft werden.

„Trotz der immer schärfer werdenden Gesetze seit 2022 halten die Proteste gegen den Krieg an“, betonte bei der Eröffnung Oleg Orlow, ein weiterer Vertreter von Memorial, der selbst wegen seiner Kritik an der russischen Invasion verhaftet wurde.

Memorial, das 2022 den Friedensnobelpreis erhielt, wurde vor zwei Jahren von den russischen Behörden verboten. Heute setzen sich die Aktivisten der Organisation für die Dokumentation von Kriegsverbrechen und die Unterstützung der Ukraine ein.

Die Ausstellung „Gesichter des russischen Widerstands“ ist noch bis zum 10. September auf dem Jan-Twardowski-Platz in Warschau zu sehen.


PAP/PolskieRadio/jc

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